Forscher der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) haben einen neuen Fermenter für die Biogasproduktion entwickelt. Basis ist eine so genannte Rottetrommel. In der lasen sich sowohl strukturreiche Ernteabfälle, Mist, Schlämme, Flüssigkeiten als auch pastöse Speisereste verarbeiten, so die Wissenschaftler.
Die Trommel hat eine Länge von bis zu 30 m und einem Durchmesser von bis zu 6 m. Sie besteht aus einem Hohlzylinder, der an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten abgeschlossen und drehbar gelagert ist. „Die Drehbewegung des großvolumigen Reaktorbehälters in Verbindung mit Mischwerkzeugen an der Trommelwand führt zu einer optimalen Materialdurchmischung und damit zu einem hohen Gasertrag“, erläuterte Prof. Ulf Theilen. Durch die Form und durch den Verzicht auf ein Rührwerk seien der Energieverbrauch und der Materialverschleiß des Fermenters gering.
Wie die THM vergangene Woche berichtete, werden heute zur Vergärung einerseits Fermenter in Garagen- oder Siloform eingesetzt, die mit strukturreichem stapelbarem Substrat befüllt werden. Zum Einsatz kämen andererseits verschiedene Reaktoren mit Rührwerken, die strukturarmes Material benötigten. Garagenfermenter lieferten jedoch einen relativ geringen Ertrag, während Fermenter mit Rührwerken technisch aufwändig und verschleißanfällig seien. Um die Nachteile beider Bauformen zu umgehen, habe man die Gärtrommel entwickelt.