In großen Windparks bremsen die Windräder den Wind so stark ab, dass die einzelnen Turbinen unterhalb ihrer eigentlichen Leistung bleiben. Damit führt der Zubau von mehr Windrädern in einem Park nicht unbedingt zu mehr Leistung, zeigt eine neue Studie, die am 24. August 2015 im Fachjournal der amerikanischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurde.
Eine internationale Forschergruppeunter Federführung des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena hat dazu mehrere Wettersituationen simuliert. Sie fanden dabei einen starken Bremseffekt, der die Energieerzeugung von großen Windparks erheblich reduzierte.
Dieses Ausbremsen des Windes führe dazu, dass nach Berechnungen der Forscher maximal etwa 1 Watt pro Quadratmeter in dieser Region erzeugt werden kann. Diese Energieausbeute liege deutlich unter früheren Abschätzungen, die diesen Bremseffekt nicht berücksichtigten, heißt es in der Studie.
Dr. Axel Kleidon, Leiter der Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biogeochemie
betont jedoch, dass die bisher errichteten Windparks wahrscheinlich deutlich unter dieser Grenze arbeiten. Allerdings, so meint er, könne diese Grenze beim weiteren Ausbau der Windenergie im Rahmen der Energiewende künftig erreicht werden. Einen ähnlichen Bremseffekt gibt es laut Kleidon beispielsweise bei der Solarenergie nicht. Deshalb würden mehr Solarpanele auch zu proportional mehr Stromerzeugung führen.