Die EU fördert den Einsatz von Holz als Brennstoff, indem die Mitgliedstaaten dafür einen ermäßigten Umsatzsteuersatz festlegen können. In Deutschland werden Scheitholz, Briketts und Pellets begünstigt mit 7% besteuert – dagegen die Holzhackschnitzel mit dem Steuersatz von 19%. Mit 7% begünstigt werden dagegen nur solche Hackschnitzel, die überwiegend aus Nadeln und Rinden bestehen und eher als Abfall gelten. Denn Rinden und Nadeln verrotten schnell und sind für kleine und mittlere Heizkessel als Brennstoff ungeeignet. Der Verein „Pro Hackschnitzel e.V.“ (www.pro-hackschnitzel.de) kämpft aus diesem Grund für die steuerliche Gleichstellung von Energie-Holzhackschnitzel mit Scheitholz, Briketts und Pellets. In Deutschland entscheide die Zuordnung zu einer Zollnummer, welche Produkte den vergünstigten Steuersatz bekommen. Der Zoll müsse nach optischen Kriterien entscheiden können – und nicht nach Herkunft oder Verwendung, kritisiert der Verein. Diese steuerliche Diskriminierung behindere den Einsatz in privaten Haushalten bzw. die Entwicklung von kommunalen Holzheizungen mit und ohne Wärmenetze.
Denn Kommunen können die Umsatzsteuer nicht absetzen. Ländliche Kommunen in waldreicher Umgebung hätten ihren Brennstoff vor der Haustür. Sie könnten ihren Bürgern ein Wärmenetz zur Verfügung stellen – mit einem dezentralen Heizwerk, das mit Feinstaubfiltern ausgestattet sei und das die Holzasche professionell entsorge. Dazu bräuchten sie kostengünstige und gegenüber allen anderen Holzbrennstoffen wettbewerbsfähige Hackschnitzel, die nach Wassergehalt, Aschegehalt und Größe definiert seien. Pro Hackschnitzel fordert daher: Alle Holzbrennstoffe sollten gleichermaßen den begünstigten Steuersatz von 7% erhalten.
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