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Klimaschutzplan unterschätzt die Bioenergie

Bioenergieverbände und der Deutsche Bauernverband kritisieren die Pläne des Bundesumweltministeriums, künftig weniger auf Anbaubiomasse zu setzen. Diese sei für den Klimaschutz unverzichtbar.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Entwurf des Bundesumweltministeriums zum „Klimaschutzplan 2050“ unterschätzt die Bedeutung der Bioenergie. Diese sei unverzichtbar, damit Deutschland die verbindlichen UN-Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung auch erreiche, erklärten gestern (27. September 2016) die Bioenergieverbände und der Deutsche Bauernverband (DBV) bei einer Verbändeanhörung zum Klimaschutzplan 2050 im Bundestag.


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Zur Bioenergie würden Abfall- und Reststoffe ebenso wie nachwachsende Rohstoffe aus Wald und Flur zählen. Diese verschiedenen Rohstoffe ließen sich nicht unterschiedlich betrachten, wie es das Bundesumweltministerium versuche. Schon heute steuere die Bioenergie bundesweit rund 40 Prozent der durch Erneuerbare Energien vermiedenen Treibhausgasemissionen bei. „Wir benötigen eine schnelle Abkehr von den fossilen Energien und dafür brauchen wir die Bioenergie mit ihren Einsatzfeldern bei Strom, Wärme und Kraftstoffen“, erklärt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Bioenergie (BBE), Bernd Geisen.


Die Anbaubiomasse sei nach wie vor die tragende Säule der Versorgung mit Bioenergie. Zwar würden Anbau und Ernte von nachwachsenden Rohstoffen auch Aufwand bedeuten. „Doch spart die Nutzung der heimischen Energie vom Acker sehr viel Treibhausgase ein“, betont der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez. Würde Deutschland, wie es das Bundesumweltministerium nahelegt, dieses Potenzial brach liegen lassen, müssten wir verstärkt Öl und Kohle nutzen und damit einer weiteren Erhitzung des Planeten Vorschub leisten, warnte da Costa Gomez.


Dass die Bioenergie für den Klimaschutz eine Schlüsselfunktion habe, wüssten Institutionen wie die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA). Sie würden Deutschland sogar eine deutliche Ausweitung der Bioenergienutzung empfehlen, und zwar bei Strom, Wärme und Kraftstoffen, mit Rest- und Abfallstoffen ebenso wie mit nachwachsenden Rohstoffen.


Heute griffen zahlreiche Biogasanlagen auf Gülle ebenso wie auf Energiepflanzen zurück. Damit würde die Bioenergie schon heute auf Tausenden Bauernhöfen einen wichtigen Beitrag für eine verbesserte Klimabilanz der Landwirtschaft leisten. „Die verstärkte Nutzung von Gülle in Biogasanlagen bietet noch erhebliche
Potentiale für eine zählbare Treibhausgasminderung“, betonte der Fachbereichsleiter Umwelt des DBV, Steffen Pingen, bei der Anhörung.


Kritisch sehen die Verbände auch, dass das Bundesumweltministerium beim Heizen mit Holz vor angeblichen Auswirkungen auf die Senkenfunktion der Wälder warnt. „Fakt ist: In den deutschen Wäldern schlummern noch große ungenutzte Holzpotenziale, wie die jüngste Bundeswaldinventur gezeigt hat. Und wer das Holz zu lange im Wald stehen lässt, erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst, denn zu alte Wälder binden weniger CO2 und mindern die Klimagassenkenwirkung“, erklärte Dr. Rainer Schrägle vom Fachverband Holzenergie.


Im Bereich des Verkehrs plädieren die Verbände dafür, die Treibhausgas-Einsparpotentiale von Biokraftstoffen zielstrebig zu nutzen. Hierzu sollte die in Deutschland im Jahr 2015 eingeführte THG-Quote als Kern des Klimaschutzes im Verkehr konsequent ausgebaut werden.  Die bis zum Jahr 2020 geltenden THG-Quoten sollten schneller und deutlich stärker als bislang vorgesehen unter Berücksichtigung aller möglichen Maßnahmen zur THG-Minderung angehoben werden.

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