Es ist nur ein unscheinbarer Satz im vorläufigen Koalitionsvertrag, aber er hat enorme Sprengkraft: Die neue Regierung will demnach prüfen, ob große Ökostromerzeuger dazu verpflichtet werden können, einen so genannten Grundlastanteil ihrer maximalen Leistung zur Verfügung stellen zu müssen.
Die Erneuerbaren-Energien-Branche hat den Satz offensichtlich noch nicht registriert. Denn andernfalls wäre der Aufschrei groß. Im Kern bedeutet der Passus nichts anderes als das Aus für die Energiewende. So müssten beispielsweise Landwirte mit großen Windkraft- oder Solarstromanlagen in Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, trotzdem eine bestimmte Menge Ökostrom an ihren Energieversorger liefern. Sie wären somit verpflichtet, Strom in solchen Phasen zuzukaufen, um ihr Soll zu erfüllen. Für viele Projekte wäre es das finanzielle Aus.
In Berlin heißt es, der Satz sei auf Drängen der großen Energieversorger in den Vertrag geschrieben worden. Noch sind allerdings viele Punkte zur Energiewende in den Koalitionsverhandlungen offen. top agrar hält Sie auf dem Laufenden.