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Kompensationsflächen lassen sich sinnvoll nutzen

Gemeinsam und kooperativ können Landwirte, Naturschützer und Kommunen ihre Ziele besser erreichen als jeder für sich, zeigt das abgeschlossene Forschungsprojekt „ELKE“.

Lesezeit: 3 Minuten

Wer einen Stall oder eine Biogasanlage baut, muss Naturschutz-Ausgleichsflächen, sogenannte Kompensationsmaßnahmen, finanzieren. Diese Eingriffs-Regelung nach dem Bundes-Naturschutzgesetz besteht seit 1976. Ausgleichsmaßnahmen kann das Anlegen von Hecken oder Pflanzen von Bäumen sein oder das Umwandeln eines Ackers in eine Wiese. Die Flächen dafür stammen häufig von Landwirten. Zusammen mit der nach wie vor hohen Flächenversiegelung in Deutschland von durchschnittlich 73 Hektar Boden täglich gehen so sehr viele produktive Flächen verloren, die nicht mehr für die Erzeugung von Nahrung, Futtermitteln oder nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung stehen.


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Abhilfe könnte das Konzept „Extensive Landnutzungskonzepte für die Produktion nachwachsender Rohstoffe als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (ELKE)“ schaffen. Hierbei übernehmen die Landwirte die ökologischen Ersatzmaßnahmen an Stelle des Ausgleichsverpflichteten. Sie behalten ihre Flächen und bauen extensiv Energiepflanzen oder Pflanzen für die stoffliche Nutzung zum Beispiel in Form von Energiehecken an. Energiehecken bestehen aus schnell wachsenden und standortgerechten Gehölzen.


Die Mindereinnahmen des Landwirts gleicht z. B. ein Ökokonto oder Fonds aus, in den die Bauherren als Verursacher einzahlen. Heute wird dieses Geld überwiegend noch für den Ankauf der Flächen verwendet. Dabei wäre der innovative Ansatz des produktionsintegrierten Naturschutzes nicht nur wirtschaftlich, sondern mittelfristig auch ökologisch der heutigen Ausgleichspraxis überlegen. Denn damit ließen sich größere und vernetzte Flächen anlegen. Auch zeigen Auswertungen, dass Kompensationsmaßnahmen mit Nutzungskomponente langfristig gesichert sind, weil die Landwirte ein betriebliches Interesse an deren Aufwuchs haben.


Gibt eine Kommune dagegen in klassischen Maßnahmen nach einer Etablierungsphase die Pflege aus Kostengründen auf, kann sich z. B. bei Hecken oder den beliebten Streuobstwiesen der gewünschte und auch rechtlich notwendige ökologische Wert vermindern. Denn ungeschnittene Hecken dünnen im unteren Bereich aus und bieten damit weniger Schutz für Wildtiere. Ungeschnittene Obstbäume vergreisen frühzeitig und sind dadurch anfälliger für Windbruch. Die erwünschten Baumhöhlen, die in Folge des Obstbaumschnittes durch Insekten und Vögel erst angelegt werden, entwickeln sich in den Altbäumen nicht.


In vier Modellregionen wurde der ELKE-Ansatz praktisch erprobt. So haben in Hessen und Bayern Landwirte und in Niedersachsen eine Gemeinde moderne Energiehecken angelegt; die Hackschnitzel aus der Agrarholzernte verwerten das Stammwerk der Firma Viessmann und das Kloster Scheyern zur Wärmeerzeugung. Im Saarland erprobte eine Stiftung den Anbau von Wildkraut- und Getreidegemengen für eine Biogasanlage. Die regionale Wertschöpfung aus der Rohstofferzeugung und -verwertung mindert die reinen Naturschutzkosten und leistet einen Deckungsbeitrag im landwirtschaftlichen Betrieb.

Inzwischen gibt es die ersten Regionen, die das ELKE-Konzept eigenfinanziert umsetzen. Der Ansatz „Extensive Landnutzungskonzepte für die Produktion nachwachsender Rohstoffe als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (ELKE)“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Alle Projektergebnisse stehen auf landnutzungsstrategie.de zur Verfügung.

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