Der Spanier Miguel Arias Canete ist der designierte EU-Kommissar für Energie und Klimaschutz. Für den Vorsitzenden der Deutschen Umweltstiftung, Jörg Sommer, ist das „die schlechtmöglichste Wahl“.
Canete war spanischer Umweltminister und dort nicht unumstritten. „Unsere Freunde in der spanischen Umweltschutzbewegung verbindet eine lange Leidensgeschichte mit dem Lobbyisten der Erdölindustrie, der schon mehrere Skandale ausgelöst hat“, so Sommer. So habe die große spanische Tageszeitung El Pais unter anderem herausgefunden, dass Canete seine Beteiligung an der Erdölfirma Mercantil Petrolifera Ducar verheimliche – einer Firma, die unter anderem von staatlich genehmigten Konzessionen lebe.
„Was haben wir von einem EU-Kommissar zu erwarten, der umfangreiche persönliche Verwicklungen mit dem Big Business dieses Sektors aufweist? fragt Sommer provokant. „Wie soll man denn gegen den Klimawandel kämpfen und regenerative Energien fördern, wenn man selber Aktien an Ölfirmen hält?”, so Sommer weiter.
Die Deutsche Umweltstiftung ruft alle EU-Parlamentarierer auf, gegen diese Personalie zu protestieren. Zwar müssen die einzelnen EU-Kommissare nicht vom Parlament bestätigt werden - aber die Kommission muss in corpore vom EU-Parlament gewählt werden. Es ist also durchaus möglich, dass aufgrund von Vorbehalten des Parlaments noch der eine oder andere Kommissar ersetzt werden muss.
Über die Deutsche Umweltstiftung
Die Deutsche Umweltstiftung wurde 1982 u.a. von Dr. Erhard Eppler, Günter Grass, Professor Bernhard Grzimek und Horst Stern gegründet. Sie ist politisch und wirtschaftlich unabhängig und die größte deutsche Bürgerstiftung für den Umweltschutz: Mehr als 2.100 Menschen haben dazu beigetragen, sie über die Jahre hinweg aufzubauen.