Es sind keine guten Nachrichten, die Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel derzeit erreichen:
- Deutschland hinkt beim Ausbau der erneuerbaren Energien so stark hinterher, dass die von der EU vorgegebenen Ziele höchstwahrscheinlich nicht erreicht werden. Das geht aus einer Studie der EU-Kommission hervor. Eigentlich soll der Anteil des Ökostromes und –wärme bis zum Jahr 2020 zusammen bei 18 % liegen. Vermutlich erreicht Deutschland aber im besten Fall nur 17,3 %. Einziger Trost: Den meisten anderen EU-Mitgliedern ergeht genauso. Auch sie haben Probleme, die Vorgaben aus Brüssel einzuhalten.
- Der Ausbau im Bereich Photovoltaik und Biogas ist derzeit stark rückläufig. Dort werden die von der Politik selbst gesteckten, ohnehin niedrigen, Ausbauziele deutlich verfehlt. Nachlesen kann man das im druckfrischen Halbjahresbericht des Bundesverbandes Erneuerbare Energien.
- Die erneuerbare Energien decken nur knapp 11 Prozent des Wärmeverbrauches; im Verkehrssektor etwa 5 Prozent. Zu wenig, sagen Experten. Das kann man ebenfalls in der Halbjahresbilanz nachlesen.
Stattdessen spricht der Minister lieber über ein neues Strommarktdesign, das die erneuerbaren und die herkömmlichen Energiequellen künftig besser verzahnen soll. Das ist zwar schön und gut, Herr Gabriel. Aber die Frage muss erlaubt sein: Was wollen Sie eigentlich künftig miteinander verzahnen, wenn der Ausbau auf der Stelle tritt?