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Offshore-Branche gerät in schwere See

In Deutschland sind im ersten Halbjahr 2016 Windenergieanlagen auf See mit 258 Megawatt Leistung neu installiert worden. Wegen des jüngst beschlossenen EEG 2017 erwartet die Offshore-Windindustrie einen erheblichen Markteinbruch.

Lesezeit: 2 Minuten

Im ersten Halbjahr 2016 gingen 43 Windenergieanlagen auf See (Offshore) mit einer Leistung von 258 Megawatt neu ans Netz. Das zeigt die aktuelle Statistik der Deutschen WindGuard, die die Zahlen im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie und anderer Organisationen erhebt. Danach speisten auf See zum 30. Juni 2016 insgesamt 835 Anlagen mit einer Leistung von 3.552 Megawatt Strom ein. Zudem sind 54 Anlagen mit einer Leistung von 324 Megawatt bereits errichtet und warten auf den Netzanschluss. Für 142 weitere Anlagen stehen schon die Fundamente. Die Branche rechnet damit, dass in der deutschen Nord- und Ostsee bis zum Ende des Jahres Offshore-Anlagen mit einer Leistung von etwa 700 Megawatt erstmals Strom ins Netz einspeisen und eine Gesamtleistung von knapp 4 Gigawatt (4000 Megawatt) am Netz sein wird. Die Anlagen haben durchschnittlich eine Leistung von 6 Megawatt.


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Die Branchenorganisationen werten den Ausbau 2016 bislang als „maßvoll“. Sorgen macht sich die Branche dagegen um die Zukunft. Die mit dem EEG 2017 beschlossenen jährlichen Ausbau-Höchstmengen fielen weit hinter die Möglichkeiten zurück. Denn die Bundesregierung hat für die Jahre 2021 und 2022 in Deutschland nur jeweils 500 Megawatt (MW) vorgesehen.

Dabei wäre eine hohe Ausbaumenge nötig, um Skaleneffekte nutzen zu können und damit die Kosten für Offshore-Windenergie zu senken. Das sei am Beispiel der Niederlande festzustellen: Dort werden jährlich 700 MW als Höchstmenge ausgeschrieben. Dort seien bereits Kosten von 10 ct pro Kilowattstunde möglich.


Angesichts stetig wachsender Turbinen- und Windparkgrößen sei die geringe Ausbaumenge im viel größeren Deutschland unsinnig. Auch ließen sich mit einem um ein Drittel geschrumpften Markt die aktuell rund 20.000 Arbeitsplätze bei Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern für die Offshore-Windindustrie nicht erhalten. Dazu kommt, dass Großbritannien als bislang größte Exportmarkt nach dem EU-Ausstieg („Brexit“) erheblich weniger sicher erscheine.


Für die Offshore-Windbranche steht fest: Wenn der schleppende Netzausbau den Ausbau der Windenergie auf See und anderer erneuerbaren Energien weiterhin bremse, werde die Energiewende scheitern. Der bisher sträflich vernachlässigte Ausbau der Übertragungsnetze an Land müsse beschleunigt werden, anstatt als Begründung für das Bremsen des Offshore-Windenergie-Ausbaus zu dienen. Es ist belegt, dass erhebliche Beschleunigungs- und Kostensenkungspotenziale bei Offshore-HGÜ-Netzanbindungen (Hochspannungsgleichstromübertragung) bestehen.

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