Im ersten Halbjahr 2015 sind 422 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1,77 Gigawatt Leistung neu ans Netz. Insgesamt speisten damit bis zum 30. Juni 2015 668 Anlagen mit einer Leistung von 2,78 Gigawatt Strom ein. Zudem warten noch 90 Anlagen mit einer Leistung von 380,7 Megawatt auf ihren Netzanschluss. Für weitere 84 Anlagen sind bereits die Fundamente errichtet worden.
Im Jahr 2015 könnten insgesamt 2,25 Gigawatt an neuer Offshore-Windenergie-Leistung ans Netz gehen, erwartet die Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie. Am Jahresende wären dann 3,3 Gigawatt in der deutschen Nord- und Ostsee am Netz. Damit hätte Deutschland bereits die Hälfte der für 2020 geplanten 6,5 Gigawatt Offshore-Leistung erreicht.
Der Ausbau geht weiter voran: Neun Projekte mit einer Leistung von insgesamt 704,4 Megawatt sind im Bau, fünf zusätzliche Parks mit 1,5 Gigawatt in Planung.
Netzinfrastruktur wird zum Nadelöhr
Jetzt kommt es laut AG Offshore-Windenergie auf einen kontinuierlichen Aufbau der
Netzinfrastruktur an, anders als dies die Bundesnetzagentur (BNetzA) im aktuellen Entwurf für den Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP 2015) vorsehe. Je geringer die Anzahl der Netzanbindungssysteme, desto beschränkter sei auch der im Rahmen von zukünftigen Ausschreibungen angestrebte Wettbewerb zwischen den Projekten. Die mit dem Wettbewerb angestrebte Senkung der Stromgestehungskosten würde unnötig erschwert, wenn das Netz wieder zum Engpass werden würde. Das Design des Ausschreibungsmodells im Erneuerbare-Energien-Gesetz 2016 werde entscheidend für die Zukunft der Offshore-Windenergie sein.