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Studie zeigt: Konventionelle Kraftwerke oft zu unflexibel

Konventionelle Kraftwerke reagieren viel zu unflexibel auf das immer öfter stark schwankende Stromangebot. Die Verbraucher kommt das teuer zu stehen.

Lesezeit: 3 Minuten

An der deutsch-französischen Strombörse EPEX kam es zwischen Dezember 2012 und Dezember 2013 an 97 Stunden zu negativen Strompreisen. Die Verbraucher ist das teuer zu stehen gekommen. Das geht aus einer Studie der Energy Brainpool hervor.


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Durch die negativen Strompreise wird der in Deutschland erzeugte Ökostrom nämlich paradoxerweise teurer. Das wiederum liegt an dem relativ komplizierten Abrechnungsmechanismus. Danach erhält ein Ökostrom-Erzeuger eine feste Einspeisevergütung von seinem Netzbetreiber, wenn er den Strom in dessen Netz einspeist.


Der Energieversorger bleibt nicht auf den Kosten "sitzen", sondern vermarktet den "grünen Strom" an der Börse. Wenn die Erlöse dort allerdings nicht seine Ausgaben (Einspeisevergütung) decken, müssen alle Stromverbraucher zu gleichen Teilen für das Minus aufkommen. Abgerechnet wird das über die so genannte EEG-Umlage, die Bestandteil des Strompreises ist. Daher treiben negative Strompreise die EEG-Umlage, weshalb die 97 Stunden mit negativen Strompreisen den Deutschen Mehrausgaben in Höhe von rund 90 Millionen Euro bescherten.


Kraftwerke zu unflexibel


Die Ursache für die negativen Strompreise liegt vor allem in der Inflexibilität der Braunkohle- und Kernkraftwerke sowie des wärmeorientierten Betriebs von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Diese Anlagen haben trotz des negativen Preissignals von der Börse Strom produziert. Dieser hat gemeinsam mit dem Strom aus den Erneuerbaren Energien zu einem Stromüberschuss geführt. Falls die konventionellen Anlagen weiterhin so inflexibel bleiben, werden im Jahr 2022 voraussichtlich an rund 1.000 Stunden im Jahr negative Strompreisen zu verzeichnen sein, mit entsprechend höheren Belastungen der Stromkunden.


Dass konventionelle Kraftwerke mit einer Leistung von 20 bis 25 Gigawatt bei sehr niedrigen oder sogar negativen Strompreisen nicht vom Netz genommen werden – obwohl die Anlagen in diesen Zeiten Verluste erwirtschaften – hat im Wesentlichen drei Ursachen:

  1. Braunkohle- und Kernkraftwerke lassen sich bei einem hohen Angebot von Strom aus Windkraft und Photovoltaik nicht für wenige Stunden ausschalten. Das An- und Abfahren wäre für die Kraftwerksbetreiber teurer als die Inkaufnahme von negativen Strompreisen, bei denen die Kraftwerksbetreiber dann für die Abnahme des Stroms zahlen.
  2. Kraftwerke, die neben Strom auch Wärme für Industrie und Haushalte liefern (KWK-Anlagen), können bislang auch bei einem Überangebot von Strom nicht vom Netz genommen werden, weil damit die Wärmelieferungen gefährdet würden.
  3. Für die Zuverlässigkeit des Stromsystems wichtige Systemdienstleistungen – etwa Regelenergie – fallen derzeit in konventionellen Kraftwerken quasi als Nebenprodukte der Stromerzeugung an. Etliche Kraftwerke laufen daher aus Gründen der Systemstabilität selbst dann, wenn der von ihnen erzeugte Strom vom Markt gar nicht gebraucht wird.

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