Die Energiewende werde nur mit einer Wärmewende gelingen. Denn die Wärme mache 58 % des Endenergiebedarfs aus, wobei heute erst 11 % davon mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Darum bräuchte Deutschland sowohl eine stärkere Markteinführungspolitik für erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen, als auch eine deutlich erhöhte Forschungsförderung für diesen Bereich. Das fordert der Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE) in dem aktuellen Positionspapier „ErneuerbareEnergie im Wärmesektor – Aufgaben, Empfehlungen und Perspektiven“.
Darin analysieren die Wissenschaftler den Wärmemarkt und stellen mögliche Lösungsansätze vor. Es beschreibt die Rolle der wichtigsten Technologien, die für eine nachhaltige Wärmeversorgung erforderlich sind: Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpen und Tiefengeothermie. Weiter stellt das Papier die Herausforderungen in der Systemintegration und die Systemtechnologien vor: Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmespeicher, Heizen mit erneuerbarem Strom sowie Wärmenetze und kommunale Wärmepläne. Das Papier liefert nicht nur Empfehlungen für den Ausbau der einzelnen Technologien, sondern fordert auch ein integriertes Energiekonzept für Strom, Wärme und Kälte sowie Mobilität. Denn diese Bereiche wachsen immer stärker zusammen.
Die Politik habe bei der dringend notwendigen Wärmewende in den letzten Jahren kaum Fortschritte zu verzeichnen. Das Positionspapier analysiert die Gründe hierfür. Sie seien u.a. in der Vielfalt der eingesetzten Heiztechnologien und Anlagengrößen, der Gebäudetypen sowie der Eigentümer und Betreiber zu sehen. Außerdem sei der Wärmemarkt komplexer als der Strommarkt und stark abhängig von global geprägten fossilen Energiepreisen. Daher müsse diese besondere Charakteristik des Wärmesektors stärker berücksichtigt werden.
Das 32-seitige Positionspapier können Sie auf der Internetseite des FVEE kostenfrei bestellen oder herunterladen.