Der Strompreis ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % gesunken. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zahlt in Deutschland derzeit etwa 84 Euro pro Monat für Strom. In 2014 waren es rund 85 Euro.
Von diesem Betrag sind mehr als die Hälfte staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen. Das zeigt eine Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Zwar sind die Einkaufspreise an den Strombörsen auch im vergangenen Jahr leicht gesunken. Die Börsen allein bestimmen jedoch nicht den Endkunden-Preis. Laut BDEW haben die Energieversorger nur noch auf etwa 25 % des Strompreises Einfluss.
Hinzu kommt der Anteil staatlicher Steuern und Abgaben: Dieser macht 52 Prozent beim Strompreis für Haushaltskunden aus. Mussten die Stromkunden im Jahr der Liberalisierung noch 2,3 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben mit ihrer Stromrechnung bezahlen, liegt dieser Betrag derzeit bei 32,2 Milliarden Euro. Den größten Anteil bei den staatlichen Steuern und Abgaben hat mit 21,8 Milliarden Euro die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage).
Neben den Beschaffungskosten und den staatlichen Belastungen sind die Netzentgelte der dritte wichtige Bestandteil des Strompreises. Diese variieren je nach Region zum Teil stark. In vielen Regionen sind die Netzentgelte aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus der Stromnetze im Rahmen der Energiewende gestiegen und machen aktuell im Durchschnitt einen Anteil von etwa 23 Prozent am Strompreis aus.