Mit 184 Megawatt (MW) Zubau wird Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr deutlich unter dem Ausbauziel von jährlich gut 600 MW bleiben. Diese Menge wäre aber nötig, um die Ausbauziele des Landes bis zum Jahr 2025 zu erreichen, teilten der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) und der Bundesverband WindEnergie NRW (BWE NRW) am Donnerstag (26.11.2015) bei einer Pressekonferenz auf den Windenergietagen NRW im ostwestfälischen Bad Driburg mit. Trotz des kürzlich veröffentlichten Windenergieerlasses der Landesregierung seien dringend weitere Grundlagen für einen beschleunigten Windenergieausbau erforderlich.
Nach einer aktuellen Auswertungen der Fachagentur Windenergie an Land wurden bis Ende September insgesamt 73 neue Windenergieanlagen in NRW errichtet, die meisten davon im Regierungsbezirk Köln, 17 im Regierungsbezirk Münster, 9 im Regierungsbezirk Detmold sowie jeweils 7 in den Bezirken Düsseldorf und Arnsberg.
Zur Beschleunigung fordern LEE und BWE NRW eine zügige Verabschiedung des neuen Landesentwicklungsplans (LEP), der insbesondere für die weitere Regional- und Bauleitplanung erhebliche Bedeutung habe.
Auf Bundesebene ist die Windenergiebranche wegen der ab 2017 geplanten Ausschreibungen für die Windenergie stark verunsichert. Mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium vorgesehenen Ausschreibungsdesign bestehe die Gefahr, dass der Windenergieausbau nur noch in windstärkeren Regionen Deutschlands stattfindet. Da jedoch nicht allein die Windverhältnisse über die Qualität eines Standortes entscheiden, hat der LEE NRW kürzlich gemeinsam mit dem NRW-Umweltministerium ein eigenes Ausschreibungsmodell entwickelt. Das soll einen ausgewogenen Ausbau ermöglichen. Dessen Eignung haben zwei wissenschaftliche Gutachten kürzlich bestätigt.