Autofahrer in Deutschland bekommen es ab Januar mit einem neuen Kraftstoff zu tun. Der Bundesrat stimmte bei seiner Sitzung am vergangenen Freitag für die Einführung von Ottokraftstoff mit einem Ethanolanteil von 10 % (E10).
Weil die Mineralölkonzerne ohne E10 Schwierigkeiten hätten, die Biokraftstoffquote in Höhe von 6,25 % zu erfüllen, wird allgemein erwartet, dass sich E10 an den Zapfsäulen durchsetzt. Für ältere Pkw, die E10 nicht vertragen könnten, soll der bisherige Super-Kraftstoff mit fünfprozentiger Ethanolbeimischung als Bestandssorte erhalten bleiben. E10 hat wegen des höheren Ethanolanteils eine etwas geringere Energiedichte als das bisherige Super, so dass die Autofahrer wegen des neuen Sprits etwas öfter zur Tankstelle müssen.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kritisierte die Zustimmung der Länderkammer zum Ethanolkraftstoff. Die Beimischungserhöhung schade mehr als sie nutze, erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Biomasse zur Energieversorgung werde gesellschaftlich nur akzeptiert werden, wenn die begrenzt verfügbaren Flächen nicht in Konkurrenz zur Nahrungsproduktion stünden und die Treibhausgasbilanz sehr positiv ausfalle. Ethanol oder Biodiesel seien hingegen keine Lösung für den Energiehunger an deutschen Tankstellen, meint der NABU.