Im Bundeswirtschaftsministerium sind die Beamtem momentan besonders fleißig. Anfang der Woche legten sie einen Gesetzesentwurf zur Reduzierung der Photovoltaikförderung vor (zur Meldung), nun folgt laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) eine „Abschaltverordnung“. Dahinter verbirgt sich ein Regelwerk, nach dem große Industrieverbraucher Geld dafür erhalten sollen, dass sie bei Stromengpässen vom Netz gehen. Dafür sollen pro Jahr maximal 60.000 Euro an Stromabnehmer gezahlt werden, die sich in Zeiten hoher Energienachfrage den Strom abstellen lassen. Geplant ist, diese Summe bei einer abzuschaltenden Leistung von 150 MW zu zahlen. Für 100 MW gibt es 45.000 Euro und für 50 Megawatt 30.000 Euro.

Die Kosten dafür sollen mit dem Netzentgelt auf alle Verbraucher umgelegt werden, berichtet die FAZ weiter. Nach Regierungsangaben würden die zusätzlichen Belastungen 102 Millionen nicht überschreite, da nur sehr wenige Großverbraucher für dieses Modell in Frage kommen.

Hintergrund für diese Maßnahme sind die zunehmenden Schwierigkeiten der Netzbetreiber, das deutsche Stromnetz in Hochverbrauchszeiten stabil zu halten. In den letzten Wochen mussten sogar Reservekraftwerke aktiviert werden (top agrar berichtete). Mit der „Abschaltverordnung“ soll dieses Problem nun auch von der Verbraucherseite angegangen werden. (Tjade Gronau)