Der Absatz von reinem Biodiesel ist 2011 drastisch zurückgegangen. Mit 60.000 Tonnen wurde nur noch knapp ein Fünftel der Menge des Vorjahres abgesetzt. Ganz weit entfernt ist man damit vom Absatz des Rekordjahres 2006, als über 1,9 Millionen Tonnen verkauft wurden, berichtet die Zeitung Frankfurter Rundschau (FR).
Als Grund für diesen Abstieg des Biokraftstoffs werden Steuererhöhungen gesehen, die bereits vor vier Jahren Kraft getreten sind. Seitdem könne Biodiesel kaum noch mit konventionellem Diesel konkurrieren, so die FR weiter.
Im letzten Jahr haben bereits zwei große Biodieselkraftwerke ihre Tore geschlossen, bei weiteren läuft die Produktion auf Sparflamme. „Im Branchenschnitt sind nur 50 Prozent der Kapazität in Betrieb. Es drohen weitere Schließungen, die Konsolidierung in der Branche geht weiter“, warnte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie. Für dieses Jahr werde aber wieder mit leicht steigenden Absatzmengen gerechnet.
Tendenziell sieht Baumann aber die politische Unterstützung für Biosprit schwinden. So kam eine EU-Studie zum Ergebnis, dass Biokraftstoffe sogar eine negative Klimabilanz haben können, da deren Produktion Flächen reserviert, die somit nicht mehr für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen. Der Verband der Biokraftstoffindustrie hält dies jedoch für wissenschaftlich nicht haltbar, da zum Beispiel nicht berücksichtigt wird, dass der zu Biodiesel verarbeitete Raps nach dem Auspressen als Futtermittel verwendet wird.