Kommunen und Regionen nehmen dank der Erneuerbaren Energien ihre Energieversorgung selbst in die Hand. Engagierte Regionen machen heute schon über 52 Prozent der Landesfläche aus. In den meistens ländlich geprägten Regionen leben etwa 35 Millionen Menschen. "Man kann also hier mit Fug und Recht von einer regionalen aber bundesweiten Bewegung zum dezentralen und effizienten Umbau unseres Energiesystems sprechen", betonte Martin Hoppe-Kilpper, Geschäftsführer vom Kompetenznetzwerk dezentraler Energietechnologien (deENet) auf einer Tagung vergangene Woche in Kassel.
Ein Teil der Bewegung ist das Aller-Leine-Tal: Die Niedersachsen sind auf dem Weg, eine "100% Erneuerbare-Energien-Region" zu werden. Genauer gesagt sogar eine "100%-Plus-Region", denn langfristig soll überschüssige Energie exportiert werden. Derzeit wird eine Energiestudie für das Aller-Leine-Tal erstellt, die zeigen soll, wie man ausschließlich mit Hilfe der Erneuerbaren Energien die 74.700 Einwohner versorgen kann und darüber hinaus noch Energie für andere Regionen und Städte erzeugt. "Mit dem Ausbau der Erneuerbare Energien wollen wir das Handwerk fördern und eine Einkommensalternative für Landwirte schaffen. Damit stärken wir den ländlichen Raum", stellt Cort-Brün Voige, Bürgermeister der Samtgemeinde Rethem im Aller-Leine-Tal, fest.
"Bioenergie-Regionen \- Chancen für ländliche Räume" heißt eine weitere Tagung zu dem Thema, die am 27. und 28. Oktober 2010 in Berlin stattfindet. Veranstalter ist das Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, BMELV. Mit dem Wettbewerb Bioenergie-Regionen fördert das BMELV im Rahmen des Maßnahmenpakets "Energie für Morgen \- Chancen für ländliche Räume" regionale Netzwerke mit innovativen Konzepten, die die Entwicklungschancen der Bioenergie für sich nutzen und damit zur energetischen Unabhängigkeit sowie zur Erhöhung der Wertschöpfung in ländlichen Räumen beitragen. Die 25 Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs arbeiten seit Juni 2009 daran, ihre regionalen Entwicklungskonzepte umzusetzen. Hierfür erhalten sie drei Jahre lang jeweils bis zu 400.000 € Fördermittel.
Der Kongress dient zum einen als Plattform für die Projekte und Ergebnisse der Bioenergie-Regionen. Zum anderen werden die Bedeutung von Bioenergie im ländlichen Raum und die Chancen gerade für Regionen aus verschiedenen Blickwinkeln fachlich beleuchtet. Die Veranstaltung bietet Anstöße, gute Beispiele und auch Kontakte für eine breite Zielgruppe aus den Bereichen Bioenergie und Regionalentwicklung.
Informationen zum Kongress sowie das Anmeldeformular finden Sie hier . Weiterführende Informationen zum Wettbewerb Bioenergie-Regionen sowie aktuelle Informationen über die Gewinner-Regionen und ihre Projekte stehen für Sie unter www.bioenergie-regionen.de bereit.
Die neue Broschüre über die 25 Bioenergie-Regionen können Sie hier herunterladen oder kostenlos bestellen.
