Das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) will in den nächsten drei Jahren den Einfluss von Enzymen auf die Biogaserzeugung erforschen. Ziel: Durch den gezielten Einsatz der Eiweißverbindungen die Biogasausbeute erhöhen.
Es gebe zwar erste Erfahrungen mit dem Enzymeinsatz. Die vielversprechenden Ergebnisse ließen sich jedoch nicht ohne Weiteres auf die Praxis übertragen, so das ATB, das die Arbeiten zusammen mit fünf weiteren Partnern aus Industrie und Wissenschaft in Angriff nimmt.
In Laboruntersuchungen habe der Einsatz von Enzymen eine Steigerung der Biogasausbeute bis zu 40 % gezeigt. Um diese positiven Effekte in der Praxis erzielen zu können, müssten die Reaktionsmechanismen von Enzympräparat und Substrat im Reaktor jedoch noch besser verstanden werden. Im Moment könne man nicht sagen, ob die effizienzsteigernde Wirkung ausschließlich auf die direkte Wirkung von Enzymen zurückzuführen sei oder ob es sich um andere Effekte handle. Zunächst gehe es nun darum, die Prozesse verstehen zu lernen, um Enzyme gezielt zur Effizienzsteigerung im Prozess einsetzen zu können, erklärte Dr. Monika Heiermann, Koordinatorin des Verbundvorhabens.
Als weitere Forschungsergebnisse sollen der optimale Zeitpunkt und Ort der Enzymanwendung im Prozess definiert und Kenntnisse über die Wirkung von Enzymen auf die Viskosität von Substraten gewonnen werden.
Wenn durch den Enzymeinsatz in Praxisanlagen die Schwimmdeckenbildung verringert werden könne, sinke der Aufwand für die Rührtechnik und so der Energiebedarf. Die Enzyme sollten dazu beitragen, die Sicherheit der Betriebe zu verbessern und die Prozessstabilität zu sichern, erläuterte Heiermann. Anhand der ermittelten Daten wolle man Stoff- und Energiebilanzen erstellen, die eine wirtschaftliche und verfahrenstechnische Bewertung des Enzymeinsatzes ermöglichen sollten.