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Biogas: Abfälle sind keine Alternative

Industrielle Rest- und Abfallstoffe sind keine Alternative zu Energiepflanzen. Ihre Menge sei schon heute begrenzt, machte Manuela Beyer kürzlich auf einer Tagung des niedersächsischen Biogasforums in Braunschweig deutlich.

Lesezeit: 2 Minuten

Industrielle Rest- und Abfallstoffe sind keine Alternative zu Energiepflanzen. Ihre Menge sei schon heute begrenzt, machte Manuela Beyer kürzlich auf einer Tagung des niedersächsischen Biogasforums in Braunschweig deutlich. Die Geschäftsführerin der EWE Biogas GmbH aus Wittmund (Niedersachsen) und Vorstandsangehörige des Verbandes "Biogasunion" kritisiert die derzeitige Diskussion um die Abschaffung des Bonus für nachwachsende Rohstoffe (Nawaro-Bonus). "Die Forderungen einiger Politiker oder Verbandsvertreter, dass künftig mehr Reststoffe vergoren werden sollen, laufen ins Leere. Denn bereits heute sind alle verfügbaren Reststoffe unter Vertrag", argumentiert sie.


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Beyer spricht aus eigener Erfahrung. In der Wittmunder Biogasanlage mit 2,5 MW Leistung werden seit 1996 Abfälle verarbeitet. Heute besteht der Input aus 40.000 t Reststoffen und 65.000 t Gülle pro Jahr. Früher bestimmten die Entsorgungserlöse den Großteil der Einnahmen. Doch dieser ist laut Beyer seit 2004 um über 90 % gesunken. Im Jahr 2004 machten die Entsorgungserlöse von Abfällen rund 40 % der Einnahmen aus, weitere 40 % brachte der Stromverkauf ein und 20 % der Verkauf von Abwärme. "Im Jahr 2010 kamen über die Entsorgungserlöse nur noch 5 % der Einnahmen, der Stromverkauf machte dagegen 70 % der Erlöse aus", rechnet die Geschäftsführerin vor.


Es gäbe inzwischen sogar größere Mengen Abfälle, für die bereits hohe Preise zugezahlt werden. Grund dafür seien nicht nur Makler, die viele Abfallmengen akquirieren und über den Zwischenhandel den Preis erhöhen. Auch die in den letzten Jahren gewachsene Zahl von großen Abfall-Anlagen im westlichen Niedersachsen erhöht die Konkurrenz. Zusätzlich nimmt die Nachfrage aus dem Ausland zu, erklärt Beyer: "Holland, Dänemark oder Belgien haben früher Abfälle zu uns geliefert. Heute sorgen attraktive Einspeisevergütungen in diesen Ländern dafür, dass die Abfälle nicht mehr exportiert werden."


Auch werde das Potenzial, dass die Reststoffvergärung haben soll, nach Beyers Ansicht überschätzt. Denn viele Abfallanlagen können nur flüssige Abfälle verarbeiten, so dass nur ein Teil der anfallenden Reststoffe zu Biogas verarbeitet werden kann. Ein weiterer Hemmschuh sei das komplizierte Abfallrecht, das wesentlich höhere Anforderungen an die Betriebsführung und die Anlagentechnik stelle als klassische Anlagen zur Vergärung von landwirtschaftlichen Rohstoffen.

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