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Biogas: Niedersachsens Probleme sind nicht allgemeingültig

Den geplanten Vorstoß Niedersachsens gegen die bisherige Förderpraxis für Stromerzeugung aus Biogas sieht der Landwirtschafts- und Umweltminister aus Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus äußerst kritisch. "Ohne den weiteren Ausbau der Energieerzeugung aus Biomasse ist die Energieversorgung auf Dauer nicht gesichert.

Lesezeit: 3 Minuten

Den geplanten Vorstoß Niedersachsens gegen die bisherige Förderpraxis für Stromerzeugung aus Biogas sieht der Landwirtschafts- und Umweltminister aus Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus äußerst kritisch. "Ohne den weiteren Ausbau der Energieerzeugung aus Biomasse ist die Energieversorgung auf Dauer nicht gesichert. Wer die Nutzung von Erneuerbaren Energien einschränken will, muss eine Antwort darauf geben, wie der Energiehunger künftig gestillt werden soll", so Backhaus.


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Auch er sehe den verstärkten Anbau von Mais in Monokultur kritisch. Aber die Situation sei sowohl zwischen den Bundesländern als auch innerhalb eines Bundeslandes sehr unterschiedlich. Fehlentwicklungen in einem Bundesland dürften nicht zu grundlegenden Entscheidungen auf Bundesebene führen.


In Mecklenburg-Vorpommern wurden 2010 insgesamt 132.000 Hektar Silomais angebaut. Knapp die Hälfte davon wurde in Biogasanlagen verarbeitet. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es gegenwärtig etwa 260 Biogasanlagen. Mit der installierten Leistung von 170 Megawatt elektrisch (MWel) können 380.000 Haushalte im Jahr mit Strom und 70.000 Haushalte jährlich mit Wärme sowie 260.000 Tonnen fossile Brennstoffe und 720.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich eingespart werden. "Mais wurde bereits zu DDR-Zeiten in dieser Größenordnung angebaut. Da gab es bekanntlich noch keine Biogasanlagen." Etwa 16 Prozent der Ackerfläche im Land wird für die Energiebiomasseproduktion genutzt. Im Jahr 2020 könnte es ein Drittel der Ackerflächen sein, ohne die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu gefährden. "Wir haben also noch viel Raum in unserem Land, um dezentrale alternative Energieerzeugungs-Konzepte zu verwirklichen, bei denen die Bioenergie oft die Hauptrolle spielen wird", sagte Minister Backhaus.


Es muss auch weiterhin Anreize für Energieerzeugung aus alternativen Energiequellen geben. Dabei muss aber verstärkt die Effizienz im Vordergrund stehen. Reine Biogasanlagen zur Stromerzeugung ohne Kraft-Wärme-Kopplung sind nicht der Ausweg. Backhaus: "Wir müssen zu alternativen Energiekonzepten in der Fläche und zu geschlossenen Kreisläufen kommen. Das schließt einen verstärkten Einsatz von Gülle und anderen Neben- und Reststoffen aus der Landwirtschaft ein." Wichtig sei ebenso den Energiepflanzenbau sinnvoll in die Fruchtfolge einzubauen.


Dazu müsse aber auch verstärkt geforscht werden. "Unsere Landesforschungsanstalt untersucht verschiedene Energiepflanzen wie z.B. Ackergras, Hirse oder auch die Zuckerrübe. Denn an Maiswüsten habe ich auch kein Interesse. Wenn sich aber die Rahmenbedingungen für erneuerbaren Energien weiter verschlechtern, gibt es dafür keine Anreize mehr. Die Zeche dafür müssen dann unsere Kinder zahlen", so Backhaus. Die Haltung Niedersachsens und anderer CDU-geführten Bundesländer sei ganz auf "Linie der Bundesregierung".


"Das Energiekonzept der Bundesregierung führt zu einer Benachteiligung der Erneuerbaren Energien. Es stärkt die großen Energiekonzerne und führt zum Abbau zukunftsweisende Arbeitsplätze. Unser Technologiefortschritt schwindet zunehmend. Deutschland macht sich abhängig von einer Handvoll großer Konzerne mit der Konsequenz, dass der Energiepreis für den einzelnen Verbraucher weiter steigt. Energie muss bezahlbar bleiben, ohne Raubbau an der Umwelt zu betreiben. Das gelingt nur durch einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien, angefangen von Biomasse über Solar bis hin zu Windkraftanlagen."


Hintergrund: Das Land Niedersachsen plant mit einem Entschließungsantrag für den Bundesrat eine Reform der bisherigen Förderpolitik für Biogasanlagen durchzusetzen. Der Antrag wurde am Freitag vom Bundesrat in die zuständigen Ausschüsse verwiesen.

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