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Biogas in Niedersachsen: Situation in 5 Kreisen kritisch

Die Erzeugung von Biogas ist derzeit stark in der Diskussion. Ein Land, in dem viele Landwirte von der Biogaserzeugung profitieren, in dem es aber auch Brennpunkte mit hoher Biogaskonzentration gibt, ist Niedersachsen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Erzeugung von Biogas ist derzeit stark in der Diskussion. Ein Land, in dem viele Landwirte von der Biogaserzeugung profitieren, in dem es aber auch Brennpunkte mit hoher Biogaskonzentration gibt, ist Niedersachsen. Über die aktuelle Lage in Niedersachsen informierte vergangene Woche bei der Tagung "Anspruch der Bioenergie an die EEG-Novellierung" in Berlin Dr. Gerd Höher vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium.


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Niedersachsen hat sich als Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 25 % des Strombedarfs über Erneuerbare Energien zu decken. Der Anteil der Bioenergie in Niedersachsen an den erneuerbaren Energien liegt derzeit bei ca. 60 %. Damit liegt der Landesschnitt unter dem der Bundesregierung. Grund ist, dass es in Niedersachsen relativ viele Windenergieanlagen gibt.


Ende 2011 waren 1300 Anlagen am Netz mit einer Leistung von 650 MW. 80 % der Biogasanlagen sind in landwirtschaftlichen Händen, rund 3000 Landwirte profitieren davon durch Betrieb der Anlagen oder Rohstofflieferung.


Bei den Anlagengrößen dominiert die Klasse bis 500 kW: Rund die Hälfte der Anlagen liegt in der Klasse. Bis 260 kW gibt es rund 25 %, ein weiteres Viertel sind Anlagen über 500 kW. Ab dem Jahr 2009 ist der Anteil von Anlagen bis 250 kW auf über 50 % gestiegen.


Ohne Energiepflanzen geht es nicht


Im Jahr 2008 wurden 8 Mio. t Gülle eingesetzt, im Jahr 2009 anregt durch den Güllebonus waren es 12,6 Mio. t. Damit wird 35 % der in Niedersachsen anfallenden Gülle energetisch genutzt.


Beim Festmist wandern 1,4 Mio. t (entsprechen 25 % des Aufkommens) in Biogasanlagen. Auch rund 1,4 Mio. t Abfall (entsprechen 80 % des Aufkommens) werden genutzt. "Das Potenzial ist weitgehend ausgereizt", macht Höher deutlich.


Dzu kommt: Auch bei Bioabfällen gibt es einen Flächenbedarf von 40.000 ha, um die Nährstoffe unterzubringen. In Veredelungsregionen verursacht nicht der Anbau von Rohstoffen, sondern die knappe Ausbringfläche für die Nährstoffe die Flächenkonkurrenz.


Nachwachsende Rohstoffe machen 44 % des Inputs aus Biogasanlagen aus. Mit ihnen produzieren die Landwirte 72 % des Stroms. Auch Gülle macht 44 % am Input aus, aber damit wird nur 10 % des Stroms erzeugt. "Auch wenn ein vermehrter Gülleeinsatz für den Klimaschutz wichtig ist: Die ehrgeizigen Ausbauziele der Politik schaffen wir nur mit Energiepflanzen", schlussfolgert Höher daraus.


Im Jahr 2010 bauten Landwirte in Niedersachsen 260.000 ha Energiepflanzen für Biogasanlagen an. Das entspricht 13,8 % der Ackerfläche. 77 % der in Niedersachsen angebauten Energiepflanzen wandern in die Biogasanlagen. Deutschlandweit liegt der Anteil dagegen nur bei 35 %. In Niedersachsen wird relativ wenig Raps für die Biodieselproduktion angebaut.


Höher macht deutlich: "Darüber sind wir froh, denn nur beim Anbau von Energiepflanzen für die Biogasproduktion wird auf den Betrieben Wertschöpfung geschaffen. Bei Anbau von Rohstoffen für die Biodiesel- oder Bioethanolproduktion sind Landwirte nur Lieferanten und erzeugen keine Wertschöpfung."


Nur wenig Brennpunkte


Bei der Verteilung der Biogasanlagen fällt auf: "Nur" 36 % der installierten Leistung steht in Veredelungsregionen, wo die Anlagen massiv für Flächenkonkurrenz sorgen. In Ackerbauregionen (42 % der Anlagen) und Grünlandgebieten (22 % der Anlagen) kommt es laut Höher dagegen zu keiner Konkurrenzsituation.


Eine starke Biogasdichte (in installierter Leistung je ha) gibt in den Landkreisen mit relativ ertragsschwachen Böden wie Soltau-Fallingbostel. 22 % der Fläche wird hier für die Biogasproduktion genutzt. Hohe Pachtpreisproblematik gibt es nur in fünf Landkreisen: Cloppenburg, Vechta, Oldenburg, Emsland und Rotenburg (Wümme).


Güllebonus treibt Maisanbau


Niedersachsenweit bauen Landwirte 550.000 ha Mais an, davon 180.000 ha Energiemais. Nach dem Preisboom im Jahr 2008 hat auch der Körnermais-Anbau um 60.000 ha zugenommen.


Der Maisanbau in Niedersachsen wird laut Höher massiv durch den Güllebonus getrieben. In Veredelungsregionen liegt der Maisanteil bei 40 %, davon 8 % Energiemais. In Milchviehregionen ist der Maisanteil bei 50 %, davon 10 % Energiemais.


Der Grünlandverlust im Land ist laut Höher nicht auf Biogas zurückzuführen. Der Anteil Grünland ist von 1960 von 1,2 Mio. ha auf 700.000 ha bis heute zurückgegangen. Der Aufwuchs von 20.000 ha Grünland wird heute schon in Biogasanlagen verwertet. (neu)

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