Der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann, erwartet einen steigenden Absatz des umstrittenen Ottokraftstoffs E10, dem 10 % Bioethanol beigemischt sind.

"Laut Mineralölwirtschaftsverband hat der neue Kraftstoff dort, wo er angeboten wird, einen Marktanteil von 30 % bis 40 %. Wenn es ein neues Produkt innerhalb von acht Wochen ohne Werbung und trotz der absurden Kritik und Unsicherheit auf diesen Marktanteil bringt, so ist das ausgesprochen bemerkenswert", erklärte Baumann am Mittwoch vergangener Woche gegenüber dem Presse- und Informationsdienst AGRA-EUROPE.

Er kündigte Werbung des VDB für die Umwelt- und Treibhausgasvorteile von E10 an, so am Berliner Flughafen Tegel. Mit der Mineralölwirtschaft werde man bei der angekündigten Informationskampagne aber voraussichtlich nicht kooperieren. Diese werde ihren Part leisten müssen.

Ein Jahr zu spät gekommen ist für Baumann die Freigabeliste der Autohersteller für E10, die mittlerweile an den Tankstellen ausliegt und in der sich die Autofahrer über die Verträglichkeit des neuen Kraftstoffs in ihren Benzinern vergewissern können. Trotz aller Schwierigkeiten bei der Markteinführung wird E10 laut Baumann voraussichtlich "einen ganz deutlichen Beitrag zur Quotenerfüllung bringen". Daneben verspricht er sich einiges vom Quotenhandel mit reinem Biodiesel (B100). Der eigentlich steuerermäßigte Kraftstoff wird im Rahmen dieses Handels zwischen Ölkonzernen und Biodieselbranche komplett nachversteuert.