Wie wirkt sich die Biokraftstoff-Produktion auf die Umwelt aus? Darüber ist in der EU ein Streit entbrannt. Klarheit sollte eigentlich ein Bericht bringen, der bereits für das vergangene Jahr angekündigt wurde. Doch nach wie vor lässt das Papier auf sich warten.
In Brüssel heißt es: Frühestens gegen Ende des Jahres sei es soweit. Hauptgrund für die Verzögerung: Energiekommissar Günther Öttinger und Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard konnten sich bislang nicht auf eine gemeinsame Linie verständigen.
Beide Politiker unterliegen dem Trommelfeuer unterschiedlicher Interessengruppen. Während Umweltschutzgruppen zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien für Biosprit herbeisehnen, befürchtet die europäische Biotreibstoffbranche dadurch das Aus für viele Unternehmen. Hintergrund ist die Frage, ob die EU-Förderpolitik auf nicht offensichtliche Weise zur Zerstörung von Urwald und Feuchtgebieten besonders in Entwicklungsländern beiträgt. Studien, die diese Frage bejahen, werden von der Biokraftstoffwirtschaft als fehlerbehaftet kritisiert.