Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) forscht derzeit an einem neuen Designer-Kraftstoff. Mit ihm sollen die Unterschiede zwischen Diesel- und Otto-Treibstoff zerfließen.
Bis Ende nächsten Jahres soll in Karlsruhe daher mit staatlicher Hilfe eine neuartige Biokraftstoffanlage gebaut werden. "Im Laufe des Jahres 2012 erwarten wir die ersten Produkte", betonte der Projektleiter für den Bau der Anlage, Nicolaus Dahmen. Nicht festlegen wollte er sich, ob diese Erzeugnisse auch schon für den Autotank geeignet sein werden. Er betonte, dass es sich um eine Forschungsanlage handle.
Das Bioliq getaufte Verfahren der Karlsruher ist in der Landwirtschaft auf Interesse gestoßen, weil die Forscher einen dezentralen Ansatz verfolgen. Biomasse soll möglichst dort, wo sie wächst, in einen Brei mit hoher Energiedichte aufbereitet und dann erst zu dem Kraftwerk transportiert werden. Vorteil: Der Brei hat eine zehnmal höhere Energiedichte als unbehandelte Biomasse wie Stroh, was die Transportkosten deutlich senkt.
Sollte es bei der Entwicklung des eigentlichen Biokraftstoffs Probleme geben könnte der vorbehandelte Brei mit seiner hohen Energiedichte immer noch zur Strom- oder Wärmeerzeugung genutzt werden oder in der chemischen Industrie Abnehmer finden.