Das Unternehmen Haase Energietechnik aus Neumünster, Hersteller von Biomethantechnik, hat Insolvenz angemeldet. Der dafür nötige Antrag wurde am 1. Februar 2012 beim Amtsgericht Neumünster eingereicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Jens-Sören Schröder bestellt.
Dieser Schritt wurde notwendig nach einem dramatischen Auftragseinbruch im Geschäftsbereich Biogastechnik. Grund dafür sind nach Angaben von Haase die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen für Biogasanlagen im novellierten Erneuerbare Energien Gesetz EEG 2012, das im August 2011 veröffentlicht wurde.
Haase Energietechnik beschäftigt 280 Mitarbeiter und hat den Schwerpunkt im Bereich Biomethantechnik. Diese Technologie zur Aufbereitung von Biogas zu Bio-Erdgas wird vom EEG 2012 künftig zwar stärker gefördert als zuvor. Entsprechende Projekte haben jedoch einen langen Vorlauf. Die Realisierung neuer Projekte sei deshalb erst ab der zweiten Jahreshälfte 2012 und für 2013 zu erwarten, teilte Haase weiter mit.
Der Auftragsrückgang bei Haase Energietechnik im Jahr 2011, die angespannte wirtschaftliche Situation durch finanzielle Altlasten aus der Zeit vor der Strategiewende des Unternehmens im Jahr 2009 und die zeitliche Verschiebung bereits beauftragter Projekte würden den Insolvenzantrag kurzfristig unausweichlich machen. Sowohl für das Gesamtunternehmen als auch für Teilbereiche stehen nach Firmenangaben aber Investoren bereit, um eine erfolgreiche Sanierung und Fortführung der über dreißigjährigen Firmentradition am Standort Neumünster zu ermöglichen.