Die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) fordert europaweite Gleichbehandlung der Biospritbranche. "Es muss leider festgestellt werden, dass in wichtigen Rapserzeugerländern wie beispielsweise Polen bisher kaum Aktivitäten erkennbar sind, die sicherstellen, dass die Ernte 2011 als nachhaltig zertifiziert vermarktet werden kann", erklärte der Vorsitzende der UFOP, Dr. Klaus Kliem, vergangene Woche vor Journalisten am Rand eines Biokraftstoffkongresses.
Angesichts des Mengenbedarfs in der Europäischen Union verlangte er, dass die EU-Kommission zügig die Zertifizierungssysteme ISCC und REDcert sowie auch die üblichen Zertifizierungssysteme anerkennt. Dann könne zumindest die Wirtschaft selbst die erforderlichen Dokumentationsvoraussetzungen für einen möglichst ungehinderten Warenverkehr schaffen. In Deutschland sind ISCC und REDcert bereits genehmigt.
Der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann, erwartet die Anerkennung von REDcert und ISCC im EU-Rahmen nicht vor Jahresmitte und verwies darauf, dass die Europäische Kommission diese Arbeit an einen externen Dienstleister vergeben habe.
Auch in Deutschland sieht Kliem noch Verbesserungsmöglichkeiten, was die seit Jahresanfang gültigen Umweltvorgaben zur Treibhausgaseinsparung im Biokraftstoff- und Biostrombereich angeht. Der Informationsbedarf und die Unsicherheiten im Hinblick auf die praktische Umsetzung der Nachhaltigkeitsvorschriften seien nach wie vor groß.