Die Bioenergie müsse in dem für Herbst 2010 angekündigten Energiekonzept der Bundesregierung eine starke Rolle spielen. Diesen Appell hat der Bundesverband BioEnergie (BBE) an die Politik gerichtet.
Mit verlässlichen und stabilen politischen Rahmenbedingungen hält der BBE einen Marktanteil der Bioenergie von mindestens 15 % an der Energieversorgung bis 2030 unter Beachtung von Nachhaltigkeits- und Effizienzanforderungen für realistisch und machbar. Hierzu gelte es politisch "Kurs zu halten" und die vereinbarten Maßnahmen des Koalitionsvertrages in dieser Legislaturperiode konsequent umzusetzen.
Der BBE kritisierte daher den vom Bundestags-Haushaltsausschuss verhängten Förderstopp für das Marktanreizprogramm (MAP), mit dem bislang Zuschüsse an Heizungsinvestoren vergeben wurden, als kontraproduktiv und als Wortbruch gegenüber den angekündigten Ausbauzielen für den erneuerbaren Wärmemarkt im Koalitionsvertrag. Der BBE-Vorsitzende Helmut Lamp forderte für den Wärmemarkt "ein haushaltsunabhängiges Förderinstrument in Analogie zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Strombereich".
Für eben diesen Strommarkt verlangte Lamp mit Blick auf die 2011 anstehende EEG-Novelle einen "Stetigkeits-Bonus" für virtuelle Kraftwerke, die eine gleichmäßige Versorgung mit erneuerbaren Energien gewährleisten. Weiterhin dringenden Handlungsbedarf sieht der BBE im Biokraftstoffmarkt gegeben und befürwortet eine Absenkung des Steuersatzes auf reinen Biodiesel um 8 Cent auf 10 Cent pro Liter. Die im Koalitionsvertrag zugesagte Wiederbelebung des Marktes für reine Biokraftstoffe sei leider noch nicht eingetreten. Zudem müssten die Biokraftstoffquoten zur Beimischung von Biokraftstoffen zu fossilem Diesel und Benzin wieder auf das ursprüngliche Wachstumsziel von 8 % bis 2014 angehoben werden. Die Bioenergie müsse als tragende Säule im Energiemix der Zukunft verankert werden.