Das an der Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten Generation arbeitende Unternehmen Choren hat einen Erfolg in Frankreich erzielt. Wie das Freiberger Unternehmen vergangene Woche mitteilte, hat es eine Vereinbarung mit dem französischen Unternehmen Constructions Industrielles de la Méditerranée (CNIM) für eine Anlage zur Synthesegaserzeugung auf Basis biogener Rohstoffe abgeschlossen.
Die Abmachung soll die Realisierung des Anlagendesigns, der Anlagenplanung und umfangreiche Dienstleistungen umfassen. CNIM sei vom Kommissariat für Kernenergie (CEA) als Generalunternehmen beauftragt, in Bure-Saudron im Nordosten Frankreichs eine Anlage zur Herstellung von Biokraftstoffen zu errichten, die über einen Vergasungsschritt gewonnen werden (Biomass to Liquid - BtL).
In der Anlage sollten jährlich mindestens 23.000 t hochwertiger biosynthetischer Kraftstoff hergestellt werden, erklärte Choren. Die Biomasse, hauptsächlich Waldrestholz, werde aus der ländlichen Region zwischen Paris und Straßburg zur Verfügung gestellt. Es sei vorgesehen, einen 45 MW-Vergaser vom Typ des in der Choren-eigenen BTL-Anlage in Freiberg befindlichen Vergasers einzusetzen.
Der Baubeginn sei für 2011 und die Inbetriebnahme bis Ende 2014 geplant. CNIM errichtet mit mehr als 3.000 Mitarbeitern weltweit unter anderem Industrieanlagen zur Energieerzeugung und Verbrennung und fertigt die dazugehörigen Großkomponenten wie Kessel. Choren war vor einigen Jahren mit großen Erwartungen gestartet. Ziel des Unternehmens ist es weiterhin, Biosprit-Großanlagen mit einer Jahresproduktion von 200.000 t zu errichten, für die jeweils rund 1 Mio. t Biomasse benötigt werden. Allerdings hat es auf dem Weg dorthin bei der Errichtung von Versuchsanlagen erhebliche Verzögerungen gegeben.