Holzbriketts als Energieträger erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit und verfügen über hervorragende Perspektiven. Das hat die Vorsitzende der Fachgruppe Holzbriketts im Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV), Irmgard Noack, bei einer Veranstaltung ihres Gremiums festgestellt. Angesichts von 14 Millionen Öfen in Deutschland würden Holzbriketts zunehmend als attraktive Alternative zu Scheitholz oder Braunkohlebriketts gesehen.
Der Markt für Holzbriketts weise enorme Entwicklungspotentiale auf. Als regionaler Brennstoff sei die Qualitätsfrage für Holzbriketts aus Sicht des DEPV entscheidend, erklärte Noack. Claudia Schön vom Technologie- und Forschungszentrum Straubing (TFZ) gab einen Überblick über die am Markt auftretenden unterschiedlichen Brikettqualitäten. Trotz bisheriger nationaler Normung gebe es hier ein sehr großes Spektrum. Durch die neue Europäische Norm für Briketts werde die Qualität von Briketts künftig noch stärker in den Mittelpunkt rücken, betonte Schön. Dann nämlich würden einheitliche und strenge Qualitätsanforderungen an den Brennstoff Holzbriketts gestellt. V
ergleichbar zur Einführung des ENplus-Gütesiegels am Pelletmarkt plane der DEPV auch für Briketts kurzfristige Aktivitäten, teilte Noack mit. Noch in diesem Jahr würden erste Gespräche mit den im DEPV organisierten Brikettherstellern geführt. "Auch bei Holzbriketts braucht der Verbraucher einen glaubwürdigen Nachweis, der die Qualität des Brennstoffs und die nachhaltige Erzeugung des Holzes sicherstellt", bekräftigte die Fachgruppenvorsitzende.
Neben Qualitätsfragen sei auch eine zuverlässige Marktdokumentation für Holzbriketts eine wichtige Voraussetzung zur besseren Markteinführung des Energieträgers. Der DEPV setze sich zum Ziel, belastbare Daten über den Holzbrikettmarkt zu erstellen. Durch das große Interesse an der Fachgruppe habe sich der Kern des Holzbrikettmarktes herausgebildet. Jetzt müssten verlässliche Zahlen nachgelegt werden.
Bei der Sitzung der DEPV-Fachgruppe diskutierten mehr als 20 Unternehmensvertreter mit. Die Teilnehmer schätzten die aktuelle deutsche Holzbrikettproduktion auf 350.000 t pro Jahr. Der Inlandsbedarf könne durchaus doppelt so hoch sein. Im Gegensatz zum Pelletmarkt spielten Importe am Brikettmarkt eine wichtige Rolle. DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele gab einen Ausblick: "Bis zur nächsten Sitzung der Fachgruppe wird der DEPV verlässliche Zahlen vorlegen, die den deutschen Holzbrikettmarkt genauer umreißen."