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Debatte zur Solarenergie brodelt weiter

Die Solarenergie und ihre Förderung bleiben ein Politikum.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Solarenergie und ihre Förderung bleiben ein Politikum. Zum Auftakt der bundesweiten Kampagne „Woche der Sonne“ vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) bekräftigten die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser und Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel am vergangenen Donnerstag in Berlin ihre Positionen zur geplanten Neuregelung der Solarstromförderung.


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Heinen-Esser sprach sich für einen langsameren und damit angemesseneren Zubau aus. Die Energiewende sei ein Generationsprojekt und könne keinesfalls in einer Legislaturperiode vollendet werden. Trotz der Begeisterung für die Solarenergie dürfe man den Prozess nicht überstürzen. Aufgrund von aufgebauten Überkapazitäten sei es zu einer Reihe von Insolvenzen gekommen. Andere Hersteller hätten sich aus Deutschland zurückgezogen. Ziel sei es nun, einen effizienten Wachstumspfad anzustreben.


Remmel zeigte dagegen Unverständnis darüber, dass der Weg „kurz vor Erreichen des Gipfels“ abgebrochen werde. Er appellierte an die Bundesregierung, die Kürzung der Solarstromvergütung nochmals zu überdenken. Man sei noch nicht am Ende der politischen Debatte. In Anlehnung an die Anekdote vom antiken Philosophen Diogenes forderte der Grünen-Politiker Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und dessen Amtskollegen im Umweltressort, Dr. Norbert  Röttgen, auf, „ihm aus der Sonne zu gehen“.


Potentiale nutzen


Remmel bezeichnete außerdem die Solarenergie als demokratische Energie, bei der die Bürger selber entscheiden könnten. Ebenso wie die Entwicklung des Autos werde sich die Photovoltaik von einem Luxusgut zu Allgemeinware entwickeln, zeigte sich der Minister überzeugt.


BSW-Solar-Geschäftsführer Jörg Mayer betonte die Vorteile der Solarenergie. Anders als bei anderen regenerativen Energien müsse nicht auf große Investitionsentscheidungen von größeren Konzernen gewartet werden. Vielmehr könnten die einzelnen Verbraucher selber den Ausbau voranbringen. Allerdings müsse damit gleichzeitig immer wieder neue Überzeugungsarbeit geleistet werden.


Mayer bezeichnete die „Sonne der Woche“ als Kampagne für die Energiewende von unten. Mehr als 8 Millionen geeignete Hausdächer stünden für die Installation von Solaranlagen in Deutschland bereit. Dieses Potential müsse genutzt werden. „Der Einstieg in die Solarenergie lohnt sich für Verbraucher nach wie vor“, betonte der Bereichsleiter Energie bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Udo Sieverding. Die geplanten gesetzlichen Änderungen verunsicherten jedoch Hersteller und Verbraucher gleichermaßen. Gleichzeitig komme eine neue Dynamik auf. Sieverding wies auf den damit geänderten Beratungsbedarf hin. Während bisher Vor-Ort-Begehungen und technische Aspekte im Vordergrund gestanden hätten, kämen nun vermehrt Fragen zum Einspeisemanagement.


Eigenverbrauch lohnt sich


Auf die größere Energieunabhängigkeit der Verbraucher durch Solarstrom und Solarwärme wies Dr. Bernd Wenzel vom Ingenieurbüro für neue Energien (IfnE) hin. Laut einer aktuellen IfnE-Studie kann ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt auf Jahressicht bis zu 40 % seines Strombedarfs mit Hilfe der eigenen Solaranlage decken. Solarthermieanlagen könnten je nach Gebäudetyp und Anlagengröße zwischen 8 % und 60 % der benötigten Wärme für Warmwasser und Heizung liefern. Wie Wenzel weiter ausführte, kann selbst genutzte Solarenergie für den erwähnten Haushalt aktuell ein Sparpotential zwischen 220 Euro und 300 Euro pro Jahr erschließen. Bis 2020 kann sich dieser Vorteil auf jährlich 640 Euro bis 990 Euro vergrößern. Es lohne sich also, möglichst viel der gewonnenen Wärme und des Stroms selbst zu verbrauchen, unterstrich der Autor der Studie. Derzeit speist die Mehrheit der Besitzer von Photovoltaikanlagen ihren Solarstrom allerdings komplett ins öffentliche Netz ein. Dies wird sich mit der geplanten Neuregelung der Vergütung ändern. Wer seit 1. April 2012 eine Photovoltaikanlage neu in Betrieb genommen hat, wird laut der geplanten Änderung rückwirkend nicht mehr für 100 % des ins Netz eingespeisten Solarstroms eine Vergütung erhalten, sondern ist aufgefordert, einen bestimmten Anteil selbst zu verbrauchen oder zu vermarkten.


Verbraucher vor Ort begeistern


Die bundesweite Kampagne „Sonne der Woche“ findet zum sechsten Mal statt. Dabei soll das öffentliche Interesse für die Solarenergie gesteigert und sich Endverbraucher vor Ort über die private Nutzung der Sonnenenergie und die regionale Energieversorgung informieren. Noch bis zum 13. Mai werden Handwerksbetriebe, Kommunen, Vereine, Verbraucherzentralen, Energieberater, Schulen und Solarbegeisterte Besichtigungen und Beratungen anbieten. Röttgen ist Schirmherr der Kampagne. Als Partner beteiligen sich unter anderem die Zentralverbände des Handwerks, der Städte- und Gemeindebund, das Klima-Bündnis und der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE). Als Teil der European Solar Days ist die Woche laut Veranstalter zudem eingebettet in die europäische Bewegung für mehr Solarenergie. (AgE)

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