Deutschland dürfte seinen 2020 benötigten Bedarf an Biomasse nicht vollständig aus eigener Produktion decken können. Das geht aus einem Entwurf zum Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien hervor. Dieser soll im Laufe des Sommers nach Brüssel geschickt werden. In dem Papier wird dargelegt, auf welche Weise Berlin bis 2020 den vorgeschriebenen Anteil von 18 % erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch erreichen will.

Nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums wird Deutschland in zehn Jahren einen Primärenergiebedarf von rund 33.400 Rohöleinheiten (ktRÖE) haben. Die Landwirtschaft könnte einen Beitrag von gut 7.600 ktRÖE aus Nutzpflanzen und Fischereierzeugnissen sowie zusätzlich bis zu 1.900 ktRÖE aus Nebenerzeugnissen beisteuern. Weitere rund 12.000 ktRÖE sollen aus der Forstwirtschaft kommen, so das Umweltressort.

Die anfallende Lücke zwischen Bedarf und heimischem Angebot schätzt das Ministerium auf 9.500 ktRÖE. Diese Menge müsste zumindest teilweise importiert werden. Auch wenn dieser Versorgungsengpass geringer ausfallen könnte. Beispeilsweise durch weitere Ertragssteigerungen bei den Energiepflanzen oder die verstärkte energetische Nutzung von Waldholz und Landschaftspflegematerial sowie durch den Anbau schnellwachsender Baumarten.