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Deutschland verliert Spitzenstellung bei Biokraftstoffen

Deutschland mit seiner seit Jahren konstanten Biospritquote verliert in der Europäischen Union seine Spitzenposition bei der Nutzung der nachwachsenden Rohstoffe im Tank. Ursache: Zahlreiche EU-Mitgliedstaaten haben in diesem Jahr ihre nationalen Beimischungsquoten für den umweltfreundlichen Sprit vom Acker angehoben.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschland mit seiner seit Jahren konstanten Biospritquote verliert in der Europäischen Union seine Spitzenposition bei der Nutzung der nachwachsenden Rohstoffe im Tank. Ursache: Zahlreiche EU-Mitgliedstaaten haben in diesem Jahr ihre nationalen Beimischungsquoten für den umweltfreundlichen Sprit vom Acker angehoben. Wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) unter Berufung auf den Brancheninformationsdienst Kingsman meldet, steigt in Spanien die Biokraftstoffquote in diesem Jahr gemessen am Energiegehalt auf 7,0 %, nach 5,83 % im Vorjahr. Zum Vergleich: In Deutschland gilt derzeit eine Biospritquote von 6,25 %. In ähnlicher Größenordnung soll in diesem Jahr in Polen beigemischt werden. Für dieses Land meldet die UFOP eine Anhebung der Quotenverpflichtung auf 6,2 %, nach 5,75 % im vergangenen Jahr. Einen kräftigen Sprung soll die Biospritnutzung in Finnland mit einer Ausweitung der Quotenverpflichtung um 2 Prozentpunkte auf 6,0 % machen. In dem nordischen Land ist der staatliche Ölkonzern Neste Oil kräftig in die Erzeugung von Biosprit auf Pflanzenölbasis eingestiegen. Auf den Zwischenschritt der Veresterung verzichtet Neste Oil dabei.

 

Erstmals Biospritquote in Dänemark


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Mit der Anhebung ihrer Biospritquoten stimmen sich zahlreiche EU-Länder auf das Ziel der Gemeinschaft ein, bis zum Ende des Jahrzehnts 10 % des Kraftstoffbedarfs aus biogenen Quellen zu decken. Angerechnet werden dürfen dafür allerdings auch alternative Technologien wie beispielsweise Elektroantriebe. Einen Schwenk macht Dänemark, das bisher auf eine Biokraftstoffquote verzichtet. Hier greift 2011 gemessen am Energiegehalt eine Biokraftstoffquote von 3,5 %. Die Spanier haben mit ihren Biospritzielen für 2011 im Übrigen nicht nur Deutschland, sondern auch Frankreich überrundet. Die Regierung in Paris schreibt derzeit einen Biospritanteil von jeweils 7 % Biodiesel und Ethanol vor, allerdings gemessen an der Menge und nicht am Energieverbrauch. Biokraftstoffe haben einen geringeren Energiegehalt als ihre fossilen Pendants.

 

Kapazitäten bei weitem nicht ausgelastet

 

Nach Schätzungen der UFOP besteht in der Europäischen Union derzeit allein für Biodiesel eine Produktionskapazität in Höhe von 22,3 Mio. t, davon knapp 5 Mio. t in Deutschland. Sowohl in der Bundesrepublik wie auch in anderen EU-Mitgliedstaaten werden diese Kapazitäten bei weitem nicht genutzt. Dies ergibt sich schon durch die gesetzlichen Vorgaben, denn die EU-Norm für Dieselkraftstoff begrenzt die Beimischung auf einen mengenmäßigen Anteil von 7 %. Bei einem Dieselkraftstoffverbrauch in der Europäischen Union von etwa 206 Mio. t im Jahr 2010 könnte der Biodieselabsatz auf maximal etwa 14 Mio. t ansteigen. Allerdings wird mit einer weiteren Erhöhung des Dieselbedarfs auf Kosten des Ottokraftstoffs gerechnet.


Vor dem Hintergrund der Entwicklungen am Markt und in der Politik bekräftigte die UFOP am vergangenen Freitag ihre Forderung, den Absatz von reinem Biokraftstoff in Deutschland durch eine Steuerbegünstigung zu beleben. Überdies müsse der Beimischungsanteil im Dieselkraftstoff über die Zulassung eines 30-prozentigen Beimischungsanteils (B30) für Nutzfahrzeuge im Transportgewerbe erhöht werden. Nur so könne das 10-Prozent-Ziel der EU erreicht werden. (AgE)

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