Der Biotreibstoff E 10 ist nun schon seit fast einem Jahr an den Tankstellen erhältlich, aber die Autofahrer sind weiterhin skeptisch. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, macht E10 bislang nur knapp elf Prozent des insgesamt verkauften Benzins aus, obwohl es im Schnitt drei Cent billiger ist als Normalbenzin.
Bereits während der Markteinführung war das Verbraucherverhalten sehr zurückhaltend, weil nicht klar war, ob die Motoren den Ethanolanteil von zehn Prozent im Benzin überhaupt vertragen. Mittlerweile steht jedoch fest, dass für 90 Prozent der Autos E10 unbedenklich ist.
Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen sieht die ganze E10-Strategie als „umweltpolitisch, marktpolitisch und energiepolitisch gescheitert“ an. "Es war der Versuch, Umweltpolitik mit dem Kopf durch die Wand zu machen", sagt Krawinkel laut der Süddeutschen Zeitung weiter. "Das konnte nicht funktionieren. Die Politik sollte einsehen, dass es an der Zeit ist, sich etwas anderes einfallen zu lassen."
Die Versuche, mithilfe der Ethanol-Beimischung CO2 einzusparen, stehen schon seit längerem in der Kritik. Denn zur E10-Erzeugung werden Anbauflächen benötigt, die dann für die Lebensmittelerzeugung fehlen würden, so Krawinkel.