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EU: Ausbau der Neuen Energien hinkt hinterher

Aufgrund der Wirtschaftskrise und der nationalen Gesetzgebung ist die EU kurz davor, ihre Kyoto-Zielvereinbarung hinsichtlich der Reduzierung der Treibhausgase zu erreichen.

Lesezeit: 4 Minuten

Aufgrund der Wirtschaftskrise und der nationalen Gesetzgebung ist die EU kurz davor, ihre Kyoto-Zielvereinbarung hinsichtlich der Reduzierung der Treibhausgase zu erreichen. Die CO2-Emissionen in der EU insgesamt sind im Jahr 2009 um sieben Prozent gesunken \- auch wenn einige Mitgliedsstaaten noch weit davon entfernt sind, ihre individuellen Ziele zu erfüllen. Mit einer sich weiterhin nur langsam erholenden Wirtschaft und der Auslagerung von Industriebetrieben in andere Regionen sollten die 2020-Ziele bezüglich des Ausstoßes der Treibhausgabe erreicht oder sogar übererfüllt werden. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle 12. Ausgabe des "European Energy Market Observatory" (EEMO) von Capgemini in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Société Générale Global Reseach, dem CMS Bureau Francis Lefebvre und dem Think Thank VaasaETT.


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Der Anteil regenerativer Energien wächst \- aber zu langsam


Wind- und Solarenergie wuchsen 2009 um 15 bzw. 53 Prozent. Damit verzeichnen die regenerativen Energien weiterhin Wachstum, allerdings langsamer als 2008. "Die momentane Entwicklung des Anteils der regenerativen Energien reicht nicht aus, um das Ziel der EU für das Jahr 2020 zu erreichen", stellt Marc Sauthoff, Leiter Energy & Utilities bei Capgemini fest. Die EU möchte im Jahr 2020 ein Fünftel des Energiebedarfs durch regenerative Energien decken. Die EU-Kommission nimmt an, dass 500 der zusätzlich benötigten 1.200 Terrawattstunden (TWh) durch Windenergie erzielt werden können. "Die günstig gelegenen Gebiete im Küstenvorland sind jedoch bereits von Windkraftanlagen belegt", gibt Sauthoff zu Bedenken, "dementsprechend müssen Wind-Farmen jenseits der Küste erschlossen werden. Eine komplexe Aufgabe, die vor allem finanziert werden muss."


Während Europa bei Wind- und Solarkraft kürzt, investieren China und Indien


Die Krise jedoch erschwert die Finanzierung; die Sparpläne der meisten Länder enthielten eine Subventionskürzung für Solar- oder Windenergie. Hinzu kommen neue, strengere Auflagen für den Aufbau von Windparks. Als Konsequenz müssten aus gesamteuropäischer Sicht die Elektrizitätspreise erhöht werden, was auf Seiten der Konsumenten zu Unmut führen wird. Da Solar- und Windenergie aber noch nicht wettbewerbsfähig sind, muss ihre Weiterentwicklung durch die Kunden unterstützt werden. "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien droht damit in eine Sackgasse zu geraten. Ein Ausweg ist aktuell noch nicht in Sicht", erklärt Energie-Experte Sauthoff.


Die hohe Konkurrenz im Ausland, vor allem durch China und Indien, führt dazu, dass Deutschland zum einen immer mehr vom Import der entsprechenden Technik abhängig werden. Zum anderen geht das Wissen und die mit dieser Industrie zusammenhängenden Arbeitsplätze verloren. China ist der weltweit führende Exporteur für Solar-Panel mit einem Exportvolumen von 15 Milliarden US-Dollar, während Indien an der Spitze der Windrad-Exporteure steht.


Ölverbrauch weiterhin zu hoch


Schwer tut sich Europa beim Ölverbrauch: Ohne Investitionen und einen innovativen Durchbruch in der Technologie ist das Ziel der EU kaum erreichbar. Sie möchte den Ölverbrauch im Jahr 2020 auf 1.520 Millionen Tonnen reduzieren. Die durch die Krise verringerten industriellen Aktivitäten ließen den Ölverbrauch in Europa im letzten Jahr zwar um 5,6 Prozent sinken, doch um das 2020-Ziel der EU zu erreichen, muss vor allem der Verbrauch im Verkehr und von Gebäuden signifikant zurückgehen. Beide Bereiche zeichnen sich jedoch durch lange Innovationszyklen aus und haben eine komplexe Marktstruktur mit einer Vielzahl an Interessengruppen.


Versorgungssicherheit noch ausbaufähig


Insgesamt hat sich die Versorgungssicherheit bei Elektrizität und Gas im Untersuchungszeitraum (2009 und Winter 2009/10) erhöht, allerdings brachten die sehr kalten Tage einige Länder an ihre (Import-)Grenze: Frankreich zum Beispiel musste während Spitzenzeiten des Verbrauchs seinen Energiekonsum drosseln, sonst hätte der Staat seine Importgrenze überschritten. Die Versorgungssicherheit bei Engpässen kann laut EEMO nur durch mehr Erzeugungskapazitäten in der Spitzenlast, mehr internationale Zusammenarbeit und ein konsequent umgesetztes, sogenanntes "Demand-Response-Programm" gewährleistet werden. Der Oberbegriff Demand-Response-Programm bezeichnet unterschiedliche Methoden, mit denen Energieversorger versuchen, das Lastverhalten ihrer Verbraucher zu steuern.


Investitionen in Smart Grids für die Versorgungssicherheit notwendig


Die Verfügbarkeit des Netzes ist ein Schlüsselfaktor bei der Versorgungssicherheit für Elektrizität. Die neuen Trends bezüglich eines "grüneren" Energie-Mixes und eines aktiveren Kundenverhaltens verändern den Aufbau und die Steuerung der elektrischen Netze. Ein wirkliches Smart Grid benötigt eine neue Ausrüstung und mehr Sensoren und wird über standardisierte Kommunikationsprotokolle digital gesteuert. Für die flächendeckende Schaffung eines intelligenten Netzes, "Smart Grid" genannt, bedarf es jedoch erhöhten Drucks von Seiten der Behörden und vor allem einer Finanzspritze. "Der wachsende Anteil der dezentralen und unvorhersehbaren erneuerbaren Quellen im globalen Energie-Mix plus die Risiken bei der Versorgungssicherheit führen dazu, dass die Steuerung eines effektiven Stromnetzes für die Versorger weiterhin eine Herausforderung bleibt", fasst Sauthoff zusammen.


Die Kurzfassung des European Energy Market Observatory steht hier zum Download bereit.

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