Nach mehren Jahren mit schlechten Winderträgen war 2011 ein gutes Jahr für die Windkraftanlagenbetreiber in Südwestfalen. Zu diesem Fazit kommt Matthias Kynast, der mehre Windkraftprojekte in Südwestfalen plant und betreibt, im Interview mit dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe. Kynast rechnet für das Jahr 2011 mit einem „100-%-Windjahr“. Die Angabe bezieht sich auf den Windindex, der das Windenergieangebot einzelner Jahre mit dem Windenergieangebot „typischer“ Jahre vergleicht.

 

Auffallend für ihn sind immer wieder die großen Unterschiede beim Windertrag einzelner Anlagen. Dies hat mehrere Ursachen, meint der Experte. Zum einen lege es an den verschiedenen Anlagen selbst, zum anderen hänge der Ertrag aber auch stark von der Anlagenkonfiguration ab. Entscheidend hierbei ist der Parkwirkungsgrad. Er gibt an, wie viel Prozent des theoretischen Windertrages eines Standortes der Windpark tatsächlich erreicht. Ein Wert vom 100% ist nicht zu erreichen, da sich die Anlagen eines Windparks immer gegenseitig negativ beeinflussen.

 

Die Zielvorgabe des Landes NRW, den Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung von heute vier Prozent auf 15 Prozent bis 2020 zu erhöhen, als unrealistisch an. So seien in Südwestfalen im vergangenen Jahr nur 3 neue Windkraftanlagen zu den 450 hinzugekommen.

Schwierigkeiten bei dem weiteren Ausbau sieht Kynast durch die Länge der Planverfahren und die vielen Restriktionen (Vogelschutz, Naturschutz, Tourismus, Anwohnerschutz, etc.).