Das europäische Stromnetz muss dringend ausgebaut und modernisiert werden, fordert die Internationale Energie-Agentur (IEA). Denn die gleichen Probleme, mit dem bereits das deutsche Stromnetz zu kämpfen hat, finden sich auch auf europäischer Ebene: In einem Teil des Kontinents werden beispielsweise Windräder abgestellt, weil die Netze den Strom nicht mehr aufnehmen können, während in anderen Regionen Ersatzkraftwerke angefahren werden müssten.
"Es gibt immer noch zu viele Flaschenhälse, durch die Strom nicht ausreichend transportiert werden kann", sagte die IEA-Chefin Maria van der Hoeven der Süddeutschen Zeitung. "Eines der Hauptprobleme ist, dass wir derzeit Ökostrom oft nicht dahin transportieren können, wo der Bedarf ist. Das System ist noch hochgradig ineffizient", erklärte sie weiter und gab zu bedenken, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien auf diese Weise behindert werde.
Vor allem der Ausbau so genannter Kuppelstellen müsse vorangetrieben werden. Sie verbinden die verschiedenen nationalen Stromnetze miteinander. Van der Hoeven kritisierte, dass diese meist zu schwach ausgelegt seien. Würde ihre Kapazität dagegen verstärken, könnte sogar Solastrom aus Griechenland nach Mitteleuropa transportiert werden und dort zur Netzstabilität beitragen, sollten einmal Engpässe auftreten.