Das Dorf Feldheim bei Treuenbrietzen (Brandenburg) will energieautark werden. 37 Haushalte mit 145 Bürgern sind an das System angeschlossen und damit weitestgehend von fremden Energieversorgern unabhängig. 43 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 74,1 MW sowie eine Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von 500 kW liefern ihnen den elektrischen Strom. Dazu kommen 533 kW Wärmeleistung aus einer Biogasanlage, die über ein eigenes Netz die Haushalte versorgt. Das Land Brandenburg hat das Nahwärmenetz sowie die Wärmeproduktion mit 800.000 € aus dem REN plus-Programm gefördert. Außerdem wird mit diesen Mitteln das in Planung befindliche Batteriespeicher-System unterstützt.
Brandenburgs Wirtschafts- und Europastaatssekretär Henning Heidemanns erklärt zur Einweihung: "Ich gratuliere Feldheim zur Einweihung seines Projektes 'Energieautarkes Dorf'. Es ist eins von vielen Vorhaben im Land, bei denen regenerative Energien zum Einsatz kommen. Vorhaben, die sehr gut zur Energiestrategie 2020 des Landes passen." Der Treuenbrietzener Ortsteil sei ein überzeugendes Beispiel, wie die Akzeptanz Erneuerbarer Energien gelingen könne. Hier seien Menschen frühzeitig in Konzeptentwicklungen und Planungen für den Umgang mit Erneuerbaren Energien von Wind bis Biomasse einbezogen worden und sind Miteigentümer der Anlagen. Sie würden jetzt deren Einsatz als Gewinn für ihre eigene Lebensqualität und Zukunftsperspektive. "Schon jetzt kommen Besucher aus aller Welt nach Feldheim, die wissen wollen wie das Projekt funktioniert", berichtet der Minister.
Umweltstaatssekretär Daniel Rühmkorf lobt das Gesamtkonzept als Beweis für die Zukunftsfähigkeit der Erneuerbaren Energien: "Feldheim zeigt, dass Klimaschutz, Umweltschutz, erneuerbare Energien, regionale Wertschöpfung und bezahlbare Energiepreise eine Einheit bilden können. Hier ist es gelungen, Windkraft, Biogas und Holzenergie sinnvoll zu kombinieren, um den Energiebedarf der Bevölkerung umweltfreundlich zu decken." Damit erfülle Feldheim in vorbildlicher Weise die Zielstellungen der Klimaschutz- und Energiestrategie des Landes Brandenburg und kann sich bald auf eine neue Auszeichnung freuen: Sieger des bundesweiten Wettbewerbes Bioenergiedörfer 2010.