Im Chaos um die E10-Einführung stellt die Mineralölindustrie immer neue Forderungen auf. Jüngster Vorschlag: Der Staat solle für E10 einen niedrigeren Steuersatz ansetzen. "E10 hat eine Chance, wenn es fair besteuert wird", zitiert die Bildzeitung Klaus Picard, den Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes.
Offensichtlich ist der Verband davon überzeugt, dass Ethanol nur günstiger werden müsse, um den Absatz anzukurbeln. Zudem sei der Energiegehalt von Ethanol deutlich niedriger als der von Super. Das müsse bei der Besteuerung berücksichtigt werden. Die Mineralölindustrie fordert daher eine Senkung der Steuer für E10 um zwei Cent.
Hintergrund: E 10 besteht aus 90 % herkömmlichen Benzin und 10 % Ethanol. Die Mineralölindustrie ist verpflichtet, dieses Jahr ihren Produkten insgesamt 6,25 % Biosprit (Biodiesel und Ethanol) beizumischen. So soll Deutschland unabhängiger vom Erdöl werden.
Um das Ziel zu erreichen, versuchen die Konzerne derzeit E10 am Markt zu platzieren. Die Skepsis der Verbraucher gegenüber dem neuen Sprit ist allerdings so groß, dass der ethanolhaltige Sprit zum Ladenhüter mutiert. Vor allem die Angst vor Schäden an den Motoren durch Ethanol sorgt für Verunsicherung.
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