Landwirtschaftsstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius hat die guten Perspektiven für die Biogasnutzung in Schleswig-Holstein betont. Bei der Biogas-Fachtagung Osterrönfeld sagte er heute (14. April): "Im Mix der erneuerbaren Energien spielt Biogas eine besondere Rolle. Es kann relativ einfach gespeichert und dann können daraus Strom und Wärme erzeugt werden, wenn der Wind gerade nicht weht oder die Sonne nicht scheint. Daneben gibt sie Landwirten die Möglichkeit, ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein für ihren Betrieb zu etablieren", so Rabius.
Derzeit existierten zwischen Nord- und Ostsee ca. 275 Anlagen, Tendenz weiter steigend. Die Landesregierung habe ein Szenario für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2020 formuliert, das gegenüber dem Jahr 2007 eine Vervier- bis Verfünffachung des Anteils der Erneuerbaren an der Endenergieversorgung für realistisch hält.
Allerdings gebe es auch Gegenwind für die Biogasbranche, insbesondere aus dem Bereich des Umwelt- und Naturschutzes und der Landwirtschaft. Gründe hierfür seien zum Beispiel Konflikte hinsichtlich der Einhaltung europäischer Umweltrichtlinien oder regional anziehende Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen.
Der Staatssekretär ließ keinen Zweifel daran, dass er hier auch den Staat in der Pflicht sehe; durch geeignete Steuerungsmaßnahmen etwa im Bereich von Gesetzen und Verordnungen oder bei den Fördermaßnahmen müsse Fehlentwicklungen vorgebeugt oder müssten solche frühzeitig erkannt und gestoppt werden. Auch Forschung und Entwicklung seien weiter notwendig, um beispielsweise die Effizienz der Biogaserzeugung und Biogasnutzung konsequent zu verbessern.
Staatssekretär Rabius: "Anpassungen an den Stand der Technik und die Marktsituation sind nicht nur für den Bereich Biogas erforderlich. Allerdings braucht die Branche zugleich Planungssicherheit, damit wir die Ziele einer verlässlichen, kostengünstigen und nachhaltigen Energieversorgung erreichen können. Die Biogasnutzung kann einen wesentlichen Beitrag zur dezentralen, flexiblen, Ressourcen schonenden und kostengünstigen Energieversorgung leisten."