Der dezentrale Ausbau erneuerbarer Energien generiert in den deutschen Städten und Gemeinden eine Wertschöpfung von annähernd 6,8 Mrd. Euro. Dies hat das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in einer Analyse ermittelt.
Zu den Ergebnissen der in der vergangenen Woche in Berlin vorgestellten Studie gehört, dass der flächendeckende und dezentrale Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland umso profitatabler für die Gemeinden ist, je mehr Anlagen, Betreibergesellschaften, Hersteller und Zulieferer vor Ort angesiedelt sind.
Laut Lesart der Autoren gliedert sich Wertschöpfung in die Bereiche Nachsteuergewinn, Steuern an die Kommune und Einkommen durch Beschäftigung. Für einen Zeitraum von 20 Jahren Anlagenbetrieb sieht das IÖW die Wertschöpfung pro Megawatt Leistung am größten bei Holzheizkraftwerken mit 7,4 Mio. Euro, gefolgt von kleinen Biogasanlagen mit 7 Mio. Euro und großen Biogasanlagen mit 6,2 Mio. Euro.
Dabei gliedert sich die Wertschöpfung jedoch recht unterschiedlich. Während bei den Holzheizanlagen ein Großteil der Wertschöpfung auf das Einkommen durch Beschäftigung entfällt, dominieren bei den Biogasanlagen die Gewinne für die Anlagenbetreiber. Auf der Kostenseite legen die Wissenschaftler für kleine Biogasanlagen Aufwendungen in Höhe von 1.269 Euro je Kilowatt Leistung zugrunde, davon gut die Hälfte für Substrate. Die Investitionskosten werden auf 3.099 Euro je Kilowatt beziffert.
Ähnlich wie bei den Biogasanlagen sieht die Wertschöpfungsstruktur, wenn auch insgesamt auf geringerem Niveau, bei den Photovoltaikanlagen aus. Auch hier dominiert der Nachsteuergewinn. Kommunen sollen auf Grundlage der Untersuchung ermitteln können, welche Wertschöpfung erneuerbare Energien vor Ort bereits erwirtschaften oder künftig erwirtschaften könnten - etwa durch Steuer- und Pachteinnahmen, Unternehmensgewinne und Arbeitsplätze sowie durch die Einsparung fossiler Brennstoffe. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Agentur für erneuerbare Energien, die aus Steuergeldern und von der Branche für erneuerbare Energien finanziert wird.