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Liebe Politiker: Jetzt nicht auch noch sinnlos Geld ausgeben

Rien ne va plus - nichts geht mehr, heißt es beim Roulette, wenn die Spieler keinen weiteren Stein mehr setzen dürfen. Der deutschen Solarindustrie geht es gerade ähnlich. Eine übermächtige Billigkonkurrenz aus Asien, eine Modulschwemme auf dem Weltmarkt und die drastisch sinkende Förderung engen die Branche so stark ein, dass ein Hersteller nach dem anderen das Spielfeld verlässt.

Lesezeit: 2 Minuten

Rien ne va plus - nichts geht mehr, heißt es beim Roulette, wenn die Spieler keinen weiteren Stein mehr setzen dürfen. Der deutschen Solarindustrie geht es gerade ähnlich. Eine übermächtige Billigkonkurrenz aus Asien, eine Modulschwemme auf dem Weltmarkt und die drastisch sinkende Förderung engen die Branche so stark ein, dass ein Hersteller nach dem anderen das Spielfeld verlässt.



Bislang hat das die Politik wenig gestört. Nachdem nun aber auch der einstige Branchenprimus Q-Cells mit 2.300 Beschäftigten vor dem finanziellen Ruin steht, schreckt das Regierungslager in Berlin auf. Die Schuld an dem Schlamassel schieben sich die Beteiligten gegenseitig zu. Die Industrie schimpft auf die Politik, die Politik auf die Industrie.



Fakt ist: Beide Lager haben in gleichem Maße zu dem Desaster beigetragen. Die Hersteller kümmerten sich bislang zu wenig um eine effiziente Produktion und nahmen die Billigkonkurrenz aus Asien nicht ernst. Das hatten sie scheinbar auch nicht nötig, schließlich konnten sie dank üppiger Förderung ihre teuren Produkte immer gut an den Mann bringen. In Berlin erkannte man zwar, dass die Branche langsam aber sicher eine Entziehungskur vom süßen Gift der Förderung braucht. Mit ihrem Schlingerkurs hat sich die Regierung aber derart verzettelt, dass es dem Patienten nun noch schlechter geht. Was dem Ganzen die Krone aufsetzt: Einige Politiker fordern nun auf einmal finanzielle Hilfen für die angeschlagenen Unternehmen.



Meine Damen und Herren in Berlin, Hilfen lindern das Leid der Branche nicht mehr, sondern verzögern es nur! Dafür ist es jetzt zu spät. Asiatische Hersteller werden bereits seit langem vom Staat gefördert und haben in puncto Produktionskosten die Nase weit vorne. Anstatt Steuergelder in einen aussichtlosen Kampf zu pumpen, wäre die Politik gut beraten, der deutschen Forschung auf die Sprünge zu helfen. Schließlich war diese es, die der heimischen Solarindustrie vor ein paar Jahren einen Wettbewerbsvorteil verschaffte. Das kann auch ein zweites Mal gelingen. Dann kann die Solarindustrie zeigen, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Nämlich indem sie von Beginn an auf eine effiziente Produktion achtet und Bündnisse gegen die Billigkonkurrenz aus Asien schmiedet. Diethard Rolink

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