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Neue Biokraftstoff-Raffinerien entstehen trotz Überschüssen

Trotz Importdruck und nationalen Überkapazitäten werden in den kommenden fünf Jahren in Europa voraussichtlich 40 neue Produktionsanlagen für Biokraftstoffe gebaut. Anfang des Jahres waren bereits 380 Stück in Betrieb, von denen alleine 250 in den Jahren 2006 bis 2008 gebaut wurden. Somit liegen die europäischen Kapazitäten bereits jetzt 60 Prozent höher als die Nachfrage.

Lesezeit: 2 Minuten

Trotz Importdruck und nationalen Überkapazitäten werden in den kommenden fünf Jahren in Europa voraussichtlich 40 neue Produktionsanlagen für Biokraftstoffe gebaut. Anfang des Jahres waren bereits 380 Stück in Betrieb, von denen alleine 250 in den Jahren 2006 bis 2008 gebaut wurden. Somit liegen die europäischen Kapazitäten bereits jetzt 60 Prozent höher als die Nachfrage. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Unternehmensberatung ecoprog hervor.


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Der Hintergrund dieses Booms ist die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU, nach der bis 2020 zehn Prozent der Energie im Verkehrsbereich aus erneuerbaren Quellen stammen sollen. In der Folge haben praktisch alle Staaten der EU Quoten für Biokraftstoffe eingeführt.


Allerdings haben viele EU-Länder beim Ausbau ihrer Biokraftstoffindustrie maßlos überzogen – besonders beim Biodiesel, der ursprünglich als neues Standbein für die kriselnde Landwirtschaft gedacht war. Nun betragen die Produktionskapazitäten etwa in Deutschland, den Niederlanden und Ungarn ein Vielfaches der heimischen Nachfrage.


Viele Anlagen werden den derzeit zunehmenden Wettbewerb nicht überleben. Sie sind zu klein, ihre Standorte zu dezentral – sie wurden gebaut, um heimische Agrarprodukte zu verarbeiten. Moderne Großanlagen sind hingegen in Häfen angesiedelt. Sie beziehen ihre Vorprodukte auf dem Weltmarkt und transportieren sie kostengünstig auf dem Seeweg. So können sie zeitnah auf schwankende Rohstoffpreise reagieren, fand ecoprog in der Studie außerdem heraus.


Der zunehmende Importdruck, den vor allem der argentinische und der indonesische Biodiesel auf die europäischen Hersteller ausüben, erschwert diese Situation zusätzlich. Beide Länder dürfen aufgrund besonderer Handelsvereinbarung ihren Biodiesel zollfrei in die EU einführen.


Trotzdem gibt es Hoffnung in der Branche: Sie ruht derzeit vor allem auf den Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe, die die EU Anfang 2012 eingeführt hat. Deren Nachweis soll die Produktion von Biokraftstoffen nicht nur ökologischer machen, sondern auch Nicht-Europäern den Zugang zum EU-Markt erschweren. Allerdings ist derzeit noch vollkommen offen, ob das gelingen wird.

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