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Neue Tipps für die Holzvergasung

Die Verknappung fossiler Rohstoffe und ein damit verbundener Preisanstieg bei Öl und Gas ist vielfach ausschlaggebend, um sich mit der Holzvergasertechnik im kleinen Maßstab zu befassen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Verknappung fossiler Rohstoffe und ein damit verbundener Preisanstieg bei Öl und Gas ist vielfach ausschlaggebend, um sich mit der Holzvergasertechnik im kleinen Maßstab zu befassen. Auch die sinnvolle Verwertung eigener Holzvorräte und der Spaß am Tüfteln motiviert viele, sich mit dieser am Markt noch selten vertretenen Technik zu beschäftigen. Das zeigte auch das großte Interesse an einem Fachgespräch über Holzvergasung vergangene Woche, zu dem der C.A.R.M.E.N. e.V. nach Neufahrn in Niederbayern eingeladen hatte.


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Während des zweiten Weltkriegs war die Benzinverknappung der Grund für einen Boom bei den Holzvergasern, die vielfach auf Anhängern konstruiert oder in die Karosserie von Kraftfahrzeugen integriert und zum Antrieb von Verbrennungsmotoren genutzt wurden. Die gleichzeitige Nutzung von Kraft und Wärme war dabei aber nicht vorgesehen.


Die Holzgasgewinnung ist im Prinzip ein einfacher Vorgang, die Tücken finden sich jedoch in den Details, teilt der C.A.R.M.E.N. e.V. mit. Als Brennstoff kommen heute für gewöhnlich Holzhackschnitzel in Betracht. Diese werden in einem Vergaser unter Luftzufuhr umgesetzt. Das entstehende Gas wird nach einer Aufbereitung einem Generator zugeführt, der neben Strom auch Wärme produziert. Innerhalb dieses Prozesses können Teerablagerungen oder Staubentwicklung, aber auch im Brennstoff enthaltene Feuchtigkeit und Störstoffe einen reibungslosen Betrieb erschweren.


Wartungsaufwand: 15 Minuten pro Tag


Wenn ein Betreiber bereit ist, im Schnitt eine Viertelstunde Wartungsaufwand pro Tag einzubringen, kann die Firma Spanner Re² GmbH eine industriell gefertigte Anlage anbieten, die zwischen Südtirol und dem Münsterland schon an 30 Standorten im Einsatz ist. Die ursprünglich im Automobilzulieferbereich tätige Firma fertigt Pelletkessel für diverse Hersteller und hat sich mit der Spanner Holz-Kraft-Anlage auch im Bereich der Stromerzeugung aus Holz einen Namen gemacht.


Etwa ein Kilogramm Hackschnitzel pro Kilowattstunde elektrisch verbraucht eine solche Anlage. Die von Spanner angebotenen Leistungsbereiche liegen zwischen 30 und 45 Kilowatt elektrisch, in Verbindung mit 66 bis 100 Kilowatt thermisch. Pro Kilowatt elektrischer Leistung sind für eine Spanner-Anlage in etwa Kosten von 4000 Euro einzurechnen, einkalkulieren muss man außerdem, dass das angeschlossene Blockheizkraftwerk etwa nach 20.000 Betriebsstunden (ca. nach drei Jahren erreicht) ausgetauscht oder technisch überholt werden muss. Wirtschaftlich wird eine solche Investition, deren Stromertrag über das Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet wird, wenn die Holzkraftanlage Wärme geführt betrieben wird, also die entstehende Wärme sinnvoll verwertet werden kann.


Holzgas im erfolgreichen Selbstversuch


Diesen Aspekt betonte auch Josef Pritscher, der sich in der Holzgasszene über mehr als 15 Jahre hinweg einen Namen gemacht hat. Angefangen mit einem gekauften Holzvergaser, hat er inzwischen an zwölf eigenen Modellen umfangreiche Erfahrungen sammeln und Optimierungen vornehmen können, die er den Fachgesprächsteilnehmern anschaulich erläuterte. Von Erfolgen wie Rückschlägen gleichermaßen motiviert, schweben dem Land- und Gastwirt mit familiärer Unterstützung schon Pläne für die 13. Anlage vor, die er gerne allmonatlich beim selbstinitiierten Stammtisch unter Gleichgesinnten bespricht. Dass seine Anlagen funktionieren, aber auch erheblichen Sachverstand und handwerkliches Geschick erfordern, erfuhren die Teilnehmer bei der Besichtigung der hofeigenen Anlage, die den Großteil seiner Maschinenhalle in Beschlag nimmt.


Neue Ratschläge für Investoren


C.A.R.M.E.N.-Referent Hubert Maierhofer stellte dem Publikum idie theoretischen Grundlagen der thermochemischen Vergasung von Holz vor und erläuterte die unterschiedlichen technischen Lösungen, um Interessenten eine neutrale Beurteilungsgrundlage anzubieten. Ergänzt wurde das Referat durch Ulrich Kilburg, der sich als C.A.R.M.E.N.-Projektmanager mit Empfehlungen für den Betrieb einer Holzgasanlage auseinandersetzte. Diese Hinweise bezogen sich auf eine kürzlich von C.A.R.M.E.N. durchgeführte Betreiberumfrage, bei der Erfahrungen, Betriebsstunden, Investitionen, Wartungen und Problembeurteilungen aus der Praxis ausgewertet wurden.


Hieraus resultiert auch eine Handlungsempfehlung für Investitionswillige, die bei C.A.R.M.E.N. angefordert werden kann und Grundlage der neuen Internetseite www.holzgas-info.de ist. Abschließend bekamen die Teilnehmer noch reichlich Gelegenheit zum Fragen und Diskutieren und konnten an den besichtigten Anlagen auch adventlich passend zahlreiche Türchen und Kläppchen öffnen und die Technik erkunden.

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