Drei Regionen in Niedersachsen sind für die Anlage von Blühstreifen in Energiemais-Feldern ausgezeichnet worden. Der Fachverband Biogas hatte im Jahr 2010 den mit 3000 Euro dotierten Wettbewerb „Farbe ins Feld“ ausgeschrieben, an dem sich die 23 Regionalgruppen des Verbandes beteiligen konnten. Ausgezeichnet wurden die Gruppen, die pro Anlagenbetreiber die meisten Blühstreifen vorweisen können.
Auf den ersten Platz kam die Region „Lüneburger Heide“ mit 42,8 ha insgesamt bzw. 0,64 ha Blühstreifen pro Anlagenbetreiber. Platz 2 belegte Südniedersachsen mit 0,44 ha, gefolgt von Nordhannover auf Platz 3 mit 0,26 ha. Die Region Nordrhein-Westfalen schaffte mit 0,25 ha je Anlagenbetreiber den vierten Platz.
Einen Sonderpreis für den artenreichsten und schönsten Blühstreifen erhielt das Ehepaar Monika und Kurt Volkert aus Kammerstein (Bayern).
„Mit dem Wettbewerb wollen wir die Anlagenbetreiber animieren, Blühstreifen in den Energiepflanzenanbau zu integrieren“, erklärte Bastian Olzem vom Fachverband Biogas. Das soll nicht nur das Artenreichtum auf den Äckern steigern und Lebensraum für Insekten und Kleinsäugern schaffen, sondern auch Akzeptanz bei Jägern, Naturschützern und der Bevölkerung erhöhen. „Und ohne Akzeptanz wird es in Zukunft kein Biogas mehr geben“, mahnte Olzem.
Insgesamt haben die Landwirte auf rund 1000 Flächen in Deutschland 300 Hektar Blühstreifen angelegt. Allerdings sind das nur die offiziellen Zahlen, die die Landwirte im Rahmen des Wettbewerbs an den Fachverband gemeldet haben. In einzelnen Regionen sind die Landwirte schon viel weiter, wie das Beispiel der Region Nordhannover zeigt: Hier stehen allein rund 120 ha Blühstreifen, schätzt die Jägerschaft Bremervörde im Landkreis Rotenburg. Die Anlage der bunten Streifen wird hier unter anderem angeregt durch die Aktion „Bunte Felder“ des Landvolks Niedersachsen, an der Imker und Naturschützer beteiligt sind. Aber auch eine Aktion der Jägerschaften Rotenburg, Zeven und Bremervörde fördert die Anlage, die den Landwirten bis zu 7 Cent je Quadratmeter Blühstreifen zahlen.
Aktivitäten wie diese gibt es auch in anderen Regionen. Daher ist davon auszugehen, dass im nächsten Jahr beim Wettbewerb „Farbe ins Feld“ des Fachverbandes deutlich mehr Hektar gemeldet werden dürften!
Hinrich Neumann