Am Mittwoch dieser Woche hat Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen den offiziellen Startschuss für den Betrieb der Biogasanlage des Verbio in Schwedt an der Oder gegeben. Die Anlage erzeugt aus Reststoffen einen Biokraftstoff der 2. Generation. Die mittlerweile zweite Anlage dieser Art hat eine Leistung von 30 Megawatt (MW) in der ersten Ausbaustufe und soll auf 75 MW erweitert werden.
Das Biogas ist eine Kraftstoffalternative zu Benzin oder Diesel und wird ausschließlich aus Agrar-Reststoffen wie Stroh und Schlempe \- einem Reststoff der Bioethanolherstellung \- gewonnen. Um das Gas als Sprit nutzen zu können, trimmt Verbio es auf Erdgasqualität und speist es in das bestehende Gasnetz ein. An Erdgastankstellen kann es dann wieder entnommen werden.
Weil Verbio den Ökosprit aus Reststoffen herstellt, kommt dieser auf deutlich bessere Treibhausgas-Bilanz als Benzin. Zudem steht die Produktion nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Im Vergleich mit Benzin könnten sogar bis zu 90 % der klimaschädlichen Gase eingespart werden. Außerdem sei der Ökokraftstoff bereits heute schon wettbewerbsfähig.
Die aktuelle Jahresproduktion aus den Anlagen in Schwedt und Zörbig beläuft sich auf rund 500 Gigawattstunden Gas, sodass bereits 25 Prozent der Erdgastankstellen in Deutschland versorgt werden könnten. Bis 2015 soll die Produktion auf 2.000 GWh ausgebaut werden.