In Schleswig-Holstein dient knapp die Hälfte des Maisanbaus der Biogaserzeugung. Diese Einschätzung hat Staatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius vom Kieler Landwirtschaftsministerium am vergangenen Freitag auf der Fachtagung "Nawaro-Bioenergie - ein zukunftsfähiger Energiepfad?" in Rendsburg vertreten.
Durch die Zunahme des Maisanbaus komme es regional zu Konflikten mit den Zielen des Umweltschutzes. Diese seien aber durch eine striktere Anwendung der rechtlichen Anforderungen und die Weiterentwicklung der guten fachlichen Praxis für den Futtermittel- und Substratanbau vermeidbar, erklärte der Staatssekretär. Daher erarbeite das Ministerium zurzeit Eckpunkte zur guten fachlichen Praxis des Maisanbaus, in denen auch die Forschungsergebnisse des Kompetenzzentrums Biomasse Berücksichtigung fänden.
Zudem eigne sich die Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik bis 2020 dazu, Konflikte zwischen Landwirtschaft und Umwelt zu entschärfen. Außerdem werde sich Schleswig-Holstein bei der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) dafür einsetzen, die Anforderungen für eine anspruchsvolle Treibhausgasminderung als oberstes Ziel einfließen zu lassen. Dabei seien mögliche Nutzungskonkurrenzen zu berücksichtigen.
Nach seiner Ansicht sollen die Vergütungsmodalitäten für Biomasse so überarbeitet werden, dass gezielte Anreize für eine effiziente Wärmenutzung, für den verstärkten Einsatz von Gülle sowie für eine energetische Nutzung von biogenen Reststoffen und von geeignetem Landschaftspflegematerial sowie aus dem Grünlandaufwuchs gesetzt werden. Darüber hinaus solle der Nawaro-Bonus so weiterentwickelt werden, dass mit alternativen Energiepflanzen und Fruchtfolgen eine Vielfalt im Anbau und in der Anlagentechnik sichergestellt werden könne, erläuterte Rabius.