Aufgrund drastisch verschlechterter Marktbedingungen in den vergangenen Monaten wird sich die SCHOTT Solar AG im Laufe des Jahres aus der kristallinen Photovoltaikproduktion zurückziehen. Diese Entscheidung betrifft weltweit rund 870 Mitarbeiter, davon 80 am Standort Mainz und 140 in Alzenau. Ziel ist es, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Die Dünnschichtfertigung am Standort Jena ist nicht betroffen. Der Geschäftsbereich Concentrated Solar Power (CSP) arbeitet erfolgreich und wird fortgeführt. Hier verzeichnet SCHOTT Solar eine gute Geschäftsentwicklung.
Das Photovoltaikgeschäft ist nach wie vor durch Überkapazitäten und einen massiven Preisverfall gekennzeichnet. Dieser wird wesentlich getrieben durch asiatische Wettbewerber. Mit großen Anstrengungen hatte SCHOTT Solar die Herstellkosten in den vergangenen zwei Jahren um 50 Prozent gesenkt, vorgelagerte Wertschöpfungsstufen restrukturiert sowie hervorragende F&E-Ergebnisse innerhalb kürzester Zeit in vielversprechende Serienprodukte umgesetzt. Die weltweiten Absatzmengen hatte der deutsche Hersteller von Quartal zu Quartal gesteigert.
Jedoch haben instabile politische Rahmenbedingungen in Europa zusätzlich enormen Druck auf die Photovoltaikbranche ausgeübt. Das Management von SCHOTT Solar hat mehrere Optionen zur Fortführung der kristallinen Photovoltaikproduktion intensiv geprüft. Im jetzigen Marktumfeld sind diese allerdings nicht wirtschaftlich umsetzbar.
In enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern erarbeitet SCHOTT Solar derzeit sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiter und prüft, ob sie in anderen Einheiten des SCHOTT Konzerns beschäftigt werden können.
Garantieverpflichtungen gegenüber ihren Kunden wird die SCHOTT Solar AG weiterhin erfüllen. Dazu wird das Unternehmen einen Kundenbetreuungsdienst für den PV-Bereich aufrechterhalten, der unter der Hotline 0800 / 44 50 800 erreichbar ist.
Der Geschäftsbereich Concentrated Solar Power (CSP) arbeitet erfolgreich und wird fortgeführt. Hier verzeichnet SCHOTT Solar eine gute Geschäftsentwicklung. Die Hauptverwaltung für diesen Geschäftsbereich mit Sitz in Mainz bleibt erhalten.