Am Freitagmittag vergangener Woche (25. Mai 2012) haben die deutschen Solaranlagen erstmals mit über 20.000 Megawatt Leistung Strom produziert. Das entspricht der Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken. Das teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. „Es gibt derzeit kein anderes Land auf der Erde, in dem Solaranlagen mit einer Leistung von über 20 000 MW Strom produzieren können“, so der Direktor des Institutes Dr. Norbert Allnoch.
In einer Pressemeldung schreibt das IWR: Der Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung deckt die in Deutschland tagsüber bis Mittag zunehmende Stromnachfrage immer mehr ab. Der Strombedarf folgt im Tagesgang einer Glockenkurve, das heißt nachts wird wenig Strom benötigt, tagsüber steigt die Stromnachfrage bis zum Mittag kräftig an und fällt bis zum Abend gleichmäßig wieder ab. Allnoch: „Es wird häufig unterschätzt, dass die Sonne genau dann erhebliche Leistung bringt, wenn sie am meisten gebraucht wird: in den Spitzenzeiten am Mittag.“ Teure Spitzenlastkraftwerke kommen immer seltener oder gar nicht mehr zum Einsatz.
Was den meisten Verbraucher laut IWR zudem nicht klar ist: Diesen Spitzenlaststrom müssten normalerweise teure Gaskraftwerke liefern. Die Kosten für den Einsatz solcher Gaskraftwerke pro Kilowattstunde sind sehr hoch. Obwohl der Solarstrom teuren Spitzenlaststrom ersetzt, wird dieser nicht entsprechend vergütet, sondern der Solarstrom muss an der Börse auf Grund politischer Vorgaben weit unter Wert (aktuell 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde) verkauft werden.