Die Solarbranche hat sich offensichtlich mit der Politik geeinigt, die Vergütung für Sonnenstrom in diesem Jahr je nach Marktlage nochmals außer der Reihe zu kürzen. Bislang werden die Entgelte für Solarstrom lediglich einmal im Jahr überprüft und zum Jahresende entsprechend angepasst.
Würden beispielsweise im Frühjahr mehr Anlagen gebaut, als es die Politik wünscht, könnte die Vergütung bereits im Sommer gesenkt werden, meldet die Financial Times Deutschland. Der Nachrichtendienst "Dow Jones Energy Daily" will sogar erfahren haben, dass Bundesumweltminister Norbert Röttgen in den kommenden Wochen einen Gesetzesvorschlag vorstellen könnte, in dem eine marktabhängige Förderkürzung für Solarstrom enthalten sei.
Das selbst die Industrie mittlerweile ohne zu Murren, Kürzungen akzeptiert, führen Experten auf die teils heftige Debatte um die ausufernden Kosten für den Ökostrom zurück. Diese tragen nämlich alle Stromverbraucher zu gleichen Teilen. Derzeit müssen Stromkunden mit einem Aufschlag 3,5 Cent je Kilowattstunde für den Strom aus alternativen Energien kalkulieren. Im vergangenen Jahr waren es nur 2 Cent je Kilowattstunde. Kritiker machen vor allem die Solarbranche für die Kosten-Explosion verantwortlich.
Indem die Solarindustrie von sich aus nun Kürzungen akzeptiert, will sie vermutlich der heftigen Debatte die Schärfe nehmen, um nicht womöglich irgendwann ohne Fördersystem dazustehen, vermuten Experten.